PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind nur wenig verändert in die "Notenbankwoche" gestartet. Die Anleger zeigten sich vorsichtig mit Blick auf das, was wichtige internationale Zentralbanken in den kommenden Tagen entscheiden werden. Gespannt wird dabei vor allem auf die Vertreter der US-Notenbank Fed geblickt, aber auch auf die Bank of Japan.

Der EuroStoxx 50 pendelte im Handelsverlauf ein wenig um seinen Schlussstand vom Freitag und stand zeitweise wieder knapp über der 5000er-Marke. Letztlich sank der Leitindex der Eurozone aber um 0,07 Prozent auf 4982,76 Punkte.

Der französische Leitindex Cac 40 verlor 0,20 Prozent auf 8148,14 Zähler. Der britische Leitindex FTSE 100 büßte 0,06 Prozent auf 7722,55 Punkte ein.

Während die Anleger in den USA auf baldige Zinssenkungen spekulieren, zeichnet sich in Japan eine Erhöhung ab und damit ein Ende der Negativzinspolitik. Aus Europa kamen derweil Signale, die der Fantasie für geldpolitischen Spielraum förderlich waren. Die Inflation in der Eurozone hat sich im Februar den zweiten Monat in Folge abgeschwächt.

Im Sektortableau waren vor allem Autowerte gefragt, mitunter angetrieben von einer Kaufempfehlung der Bank of America für den britischen Sportwagenbauer Aston Martin. Dessen Kurs zog um 5,0 Prozent an.

Eine leichte Erholung war im Technologiesektor angesagt, der zuletzt im Schlepptau der US-Technologiebörse Nasdaq unter Gewinnmitnahmen gelitten hatte. Die Aktien des Chipbranchen-Ausrüsters ASML gehörten mit einem Plus von 1,5 Prozent zu den Top-Werten im EuroStoxx-Index, nachdem sie am Freitag auf dem niedrigsten Niveau seit fast einem Monat angekommen waren.

Dagegen stand der europäische Telekomsektor ganz unten in der Anlegergunst. So büßten die Papiere des Netzwerkausrüsters Nokia als Eurostoxx-Schlusslicht 4,0 Prozent ein. Die Titel des Konkurrenten Ericsson verbilligten sich um 5,4 Prozent.

Unter den Einzelwerten machten Alstom mit einem Kurssprung von 6,4 Prozent besonders positiv von sich reden. Hier gab es eine frische Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Analyst Gael de-Bray meint, dass der Zughersteller das Schlimmste hinter sich habe. Neue Geschäftszahlen im Mai hätten das Potenzial, um Spekulanten in Zugzwang zu bringen.

In London stiegen die Titel von British American Tobacco um 2,5 Prozent. Sie profitierten davon, dass der Tabakkonzern sein angekündigtes Aktienrückkaufprogramm gestartet hatte. In Zürich brachen dagegen Meyer Burger um 28 Prozent ein, nachdem das Solarunternehmen die Konditionen für eine Kapitalerhöhung über 200 Millionen Franken bekannt gegeben hatte. Zudem stuften die Analysten von Goldman Sachs die Papiere von "Buy" auf "Neutral" ab.

Die Logitech-Aktie reagierte mit einem Kursrutsch von 6,8 Prozent auf die Nachricht vom plötzlichen Abgang des Finanzchefs. Charles Boynton wird den Hersteller von Computer-Mäusen bereits Mitte Mai nach nur etwas mehr als einem Jahr wieder verlassen./edh/mis