PARIS/LONDON (awp international) - Nach einem schwachen Wochenauftakt sind die Kurse in Europa angesichts neuer Hoffnungsschimmer im US-chinesischen Handelsstreit wieder leicht gestiegen. Der Leitindex EuroStoxx 50 legte zuletzt um 0,20 Prozent auf 3544,13 Punkte zu.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich im September etwas verbessert. Es war der erste Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas nach fünf Rückgängen in Folge. "Somit werden die konjunkturellen Sorgenfalten wieder geglättet", kommentierte Ralf Umlauf von der Helaba. Positive Kursimpulse gingen vom Ifo-Index gleichwohl nicht aus.

Derweil hat sich auch das Geschäftsklima in Frankreich überraschend verbessert. Analysten hatten dort mit einer Stagnation gerechnet. Der französische Leitindex Cac 40 stieg bislang um 0,16 Prozent auf 5639,81 Punkte, während der Londoner FTSE 100 leicht um 0,31 Prozent nachgab.

Eine neue Wasserstandsmeldung im Handelsstreit der USA mit China wirkte zudem etwas ermutigend. Der chinesische Vizepräsident Liu He werde Anfang Oktober für neue Handelsgespräche nach Washington reisen, kündigte US-Finanzminister Steven Mnuchin im US-Fernsehen an. "Alle Augen sind auf den Oktober gerichtet, auch wenn es keine grossen Erwartungen gibt, dass etwas Zählbares dabei herauskommt", erklärte John Lau vom Finanzdienstleister SEI Investments.

An der Börse Stockholm feierte der schwedische Finanzinvestor EQT seinen Börsengang. Den Preis für die Aktien legte EQT am Dienstag auf 67 schwedische Kronen fest. Die Aktie schnellte zwischenzeitlich um 25 Prozent gemessen am Ausgabepreis hoch.

Der weltgrösste Bierbrauer AB Inbev muss beim Börsengang seines Asiengeschäfts in Hongkong wiederum einen Gang zurückschalten. Für die Aktien der Budweiser Brewing Company APAC Ltd. kann AB Inbev bei Investoren nur den Preis am unteren Rand der Preisspanne durchsetzen. Insgesamt sollen 1,45 Milliarden Aktien für 27 Hongkong-Dollar (3,13 Euro) verkauft werden, teilte AB Inbev mit. Die Aktien von AB Inbev gaben in der Folge 0,77 Prozent nach.

Der französische Ölkonzern Total SA kündigte an, in den kommenden Jahren mehr an seine Aktionäre auszuschütten als zuvor geplant. Die Dividende soll jährlich um fünf bis sechs Prozent steigen, teilte das Unternehmen im Rahmen seiner Planung für die Jahre bis 2025 mit. Die Total-Aktie reagierte auf die Nachricht kaum, sie lag zuletzt 0,21 Prozent im Minus.

Der Reisekonzern Tui bestätigte seine im laufenden Jahr bereits zweimal gekappte Gewinnprognose. Die Anteilsscheine von Tui legten daraufhin 1,92 Prozent zu. Zusätzlichen Aufwind brachte eine Hochstufung durch die Schweizer Grossbank UBS auf "Neutral".

Im Zuge der Pleite von Thomas Cook legten Aktien von Fluggesellschaften weiter zu. Die Lufthansa gehörte mit einem Plus von 1,65 Prozent zur Spitzengruppe im Dax . Die Papiere von Easyjet stiegen um 1,08 Prozent - hier half zudem eine Kurszielerhöhung durch die Analysten der Privatbank Berenberg. Die Reisebranche zählte am Dienstag zu den stärksten Sektoren Europas. Die Autowerte setzten ihre jüngste Talfahrt dagegen fort.

Eine gestrichene Kaufempfehlung der Deutschen Bank für EssilorLuxottica lastete nicht auf den Aktien des Brillenkonzerns. Sie gaben zuletzt nut 0,1 Prozent nach./niw/ajx/fba