FRANKFURT (awp international) - Eine mögliche Konjunturspritze durch die US-Regierung und die Rückendeckung der Notenbanken haben die zuletzt eingetrübte Stimmung an den Börsen wieder aufgehellt. Nach sechs Handelstagen in Folge mit Verlusten ging es am Dienstag mit dem Dax im frühen Handel um knapp drei Prozent auf 12 250 Punkte aufwärts. Noch deutlicheren Gewinnen standen allerdings erneute Spannungen zwischen Nord- und Südkorea im Wege.

Die US-Regierung will zur Bekämpfung der Corona-Krise Kreisen zufolge eine weitere Billion US-Dollar über Infrastruktur-Ausgaben in die heimische Wirtschaft pumpen. Zudem beginnt nun die US-Notenbank Fed mit dem Kauf einzelner Unternehmensanleihen, um die Folgen der Corona-Krise für die heimische Wirtschaft abzufedern. Mit dem frischen Geld der Fed könne das Motto nun also wieder "Back to Business" und somit pro Aktienkäufe lauten, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda. Und auch die japanische Notenbank fährt die Unterstützung für Unternehmen wegen der Corona-Krise deutlich hoch.

Der MDax der mittelgrossen deutschen Börsenwerte erholte sich am Dienstagmorgen um 2,2 Prozent auf 25 996 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 2,7 Prozent.

Mit Blick auf die Einzeltitel gibt es am Morgen auch einige Impulse. Die Aussicht auf milliardenschwere Investitionen der USA in die Infrastruktur liess den Kurs von HeidelbergCement an der Spitze des Dax um fast sieben Prozent zulegen. Der Konzern ist in Nordamerika sehr aktiv.

Daneben sorgten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. So verhalf eine Kaufempfehlung der Bank of America für die Daimler -Aktie dem Kurs zum einem Plus von gut fünf Prozent. Die Commerzbank riet bei Bayer zum Kauf, woraufhin die Aktie um vier Prozent zulegte.

Zalando -Aktien fielen als Schlusslicht im MDax um mehr als fünf Prozent. Der Grossaktionär Kinnevik trennte sich von einem Aktienpaket, will mit nun rund 21 Prozent Restanteil wohl aber länger investiert bleiben./bek/mis