FRANKFURT (awp international) - Mit freundlicher Tendenz ist der Dax in den letzten Handelstag der Woche gegangen. Der deutsche Leitindex stieg am Freitag gegen Ende der ersten Handelsstunde um 0,43 Prozent auf 12 341,06 Punkte. Er startet so zu Wochenschluss einen neuen Versuch, die Marke von 12 300 Punkten wieder zurückzuerobern. Sein bisheriges Wochenminus dämmt er auf etwa ein Prozent ein.

In New York hatten am Vortag noch die Diskussionen über ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump sowie Spekulationen zum Wiederinkrafttreten der Huawei-Sanktionen belastet. Laut Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank gibt es im Handelskonflikt jedoch Entspannungssignale. Aus China habe es optimistische Aussagen des Aussenministers gegeben, wonach die USA guten Willen zeigten. Daher bestehe nun die Hoffnung, dass "die Gespräche nicht nur wieder aufgenommen sondern fortgesetzt und Ergebnisse erzielt werden".

Vor diesem Hintergrund ging es am Freitag für den MDax leicht um 0,09 Prozent auf 25 724,31 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx legte am Morgen 0,28 Prozent auf 3542,18 Zähler zu.

Die grössten Kursbewegungen im Dax gab es bei BASF und Infineon . Während Aktien des Chemiekonzerns mit einem Kurssprung um 2,4 Prozent die Spitze einnahm, stand Infineon mit der allgemein schwachen Technologiebranche am Indexende mit 2,1 Prozent unter Druck.

Bei BASF sorgte der Kapitalmarkttag mit Details zu geplanten Kostensenkungen, einem bestätigten Ausblick und positiven Aussagen zur Dividende bei den Anlegern für gute Laune.

Infineon und auch andere Chipwerte wurden auf der anderen Seite belasten davon, dass der US-Konzern Micron wegen der Risiken des Handelskonflikts einen enttäuschenden Gewinnausblick abgab. Das Bankhaus Metzler empfahl die Infineon-Aktien am Freitag obendrein zum Verkauf. Dem Analysten Holger Schmidt erscheinen die Markterwartungen für 2020 als zu optimistisch.

Im MDax sorgte die Commerzbank für Gesprächsstoff. Die Aktie stieg angesichts des nun näher erläuterten Radikalumbaus um 1 Prozent. Nachdem der Aufsichtsrat des teilverstaatlichten Konzerns die jüngst vorgestellten Pläne für einen verschärften Schrumpfkurs gebilligt hat, erwartet die Bank für 2019 allerdings "nicht länger steigende bereinigte Erträge".

Um 3,2 beziehungsweise 2,3 Prozent ging es im Immobiliensektor für die Berlin-fokussierten Unternehmen Ado Properties und Deutsche Wohnen nach oben. Als positiv für die Stimmung wurde hier angesehen, dass Ado den bereits vor gut einer Woche vage angekündigten Verkauf von Immobilien in der Hauptstadt unter Dach und Fach brachte.

Die Aktien von Rheinmetall büssten 1,4 Prozent ein. Ein Hackerangriff auf den Rüstungs- und Autozulieferkonzern hat nach Angaben des Unternehmens die Produktion in Nord- und Südamerika stark beeinträchtigt.

Abgesehen davon bewegten Analystenstimmen: Die Barclays Bank hat die 3,9 Prozent schwächeren Ströer -Aktien abgestuft, während eine Abstufung auf "Underweight" durch JPMorgan die Papiere der Gea Group mit 2 Prozent belastete./tih/jha/