Zürich (awp) - Weitere Hilfsprogramme der wichtigsten Notenbanken und zahlreicher Regierungen sorgen an den weltweiten Aktienbörsen für eine deutliche Erholungsbewegung. Am Schweizer Markt erobert der Leitindex SMI denn auch gleich im frühen Handel die viel beachtete Marke von 10'000 Punkten zurück. Nachdem die US-Notenbank am Vorabend angekündigt hatte, ihr Anleihekaufprogramm nun auch auf Unternehmensanleihen auszuweiten, folgte die Bank of Japan am Dienstagmorgen mit einem nachgebesserten Corona-Paket.

Die Ankündigung der US-Notenbank, das Programm zum Kauf von Unternehmensanleihen eingeleitet zu haben, wirke derzeit wie ein Rettungsanker, meinte ein Händler. Aber auch Kreise-Meldungen, wonach US-Präsident Donald Trump zur Bekämpfung der Corona-Krise eine weitere Billion Dollar über Infrastruktur-Ausgaben in die heimische Wirtschaft pumpen wolle, stütze. Zuletzt waren Aktien weltweit wegen der Angst vor einer zweiten Infektionswelle teilweise stark gefallen. Aktuelle Daten aus Peking zeigen nun, dass die Neuinfektionen unter Kontrolle sind. Das Risiko einer zweiten Infektionswelle bleibe aber weiterhin bestehen, heisst es am Markt.

Der SMI gewinnt gegen 09.20 Uhr 1,61 Prozent hinzu auf 10'001,37 Punkte. Der SLI, in dem die Gewichtung der drei Schwergewichte gekappt ist, steigt gar um 2,03 Prozent auf 1'498,30 und der breite SPI um 1,52 Prozent auf 12'364,33 Zähler. Sämtliche 30 SLI-Werte ziehen an.

An der Index-Spitze sind einmal mehr die jeweils volatileren AMS-Aktien (+6,6%) zu finden. Hier machen derzeit Spekulationen die Runde, wonach der Sensoren- und Chiphersteller verschiedene Optionen für die Zeit nach dem bevorstehenden Abschluss der Osram-Übernahme prüfe.

Überdurchschnittliche Kursgewinne beim Baustoff-Konzern LafargeHolcim von 4,8 Prozent begründen Marktteilnehmer mit den Berichten über ein weiteren Konjunkturprogramm der US-Regierung. Lafarge könne dabei neben Sika (+3,0%) einer der Profiteure sein.

Durch die Bank stark präsentieren sich zudem die Aktien aus der Finanzbranche. Neben der CS (+5,0%) greifen Anleger bei UBS, Julius Bär, Swiss Life und Swiss Re zu, wie die Aufschläge zwischen 3,9 und 2,8 Prozent zeigen.

Im breiten Markt sind OC Oerlikon (+4,7%) stark gefragt, nachdem Firmenchef Roland Fischer erklärte, das Industrieunternehmen sei "ein bisschen Krisengewinner".

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