WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich am Freitag mit leicht höheren Kursen aus dem Handel verabschiedet. Vor dem Wochenende tendierte der heimische Leitindex ATX lange Zeit mit knappen Abgaben. Aussagen des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell bei seiner mit Spannung erwarteten Rede auf dem Symposium der Fed, ließen den ATX jedoch gegen noch in die Gewinnzone drehen.

Am Ende des heutigen Börsentages stand der ATX mit einem Plus von 0,25 Prozent bei 3609,68 Punkten. Auch für den marktbreiten ATX Prime ging es am Freitag ebenso um 0,25 Prozent auf 1828,17 Einheiten nach oben.

Schon seit Tagen war die anstehende Rede des Fed-Präsidenten das vorherrschende Thema am Markt. Was die kommende geldpolitische Ausrichtung der Notenbank angeht, äußerte sich Powell jedoch erneut zurückhaltend. Es gebe zwar anhaltende Fortschritte am Arbeitsmarkt, jedoch würde die Ausbreitung der Delta-Variante die Konjunkturerholung etwas belasten.

Die zuletzt sehr hohe Inflation in den USA sei zudem nur vorübergehend. Börsianer deuteten seine Aussagen so, dass eine Rückführung der milliardenschweren Anleihekäufe noch nicht unmittelbar bevorstehen dürfte. Am Markt hob das die Stimmung unter Anlegern, würde dies ja bedeuten, dass ein Ende der sehr lockeren Geldpolitik der USA noch nicht in Sicht ist.

Bei den Einzelwerten am Wiener Börsenparkett waren am Freitag die Titel des Immobilienkonzerns s Immo mit einem Plus von 3,3 Prozent sehr gut gesucht. Der Konzern hatte vor Börsenstart seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Dank deutlich besserer Bewertungen der Immobilien des Unternehmens machte der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen deutlichen Sprung von 16,1 auf 137,3 Millionen Euro. Auch die Mieterlöse stiegen von 60,6 Millionen auf 63,9 Millionen Euro. Beim Periodenergebnis liege man damit auch wieder auf Vor-Covid-Niveau, so das Management.

Im ATX Prime waren außerdem die Titel der AMAG mit plus 2,6 Prozent gut gesucht. Klare Zugewinne gab es auch für die Titel des Ölfeldausrüster SBO (plus 2,6 Prozent), während die Aktien von Palfinger um 2,1 Prozent zulegten und die Papiere des Immobilienentwicklers UBM um 2,1 Prozent höher schlossen.

Bei den Aktien des heimischen Baukonzerns Porr stand zum Handelsschluss ein knappes Minus von 0,1 Prozent bei 16,40 Euro. Zuvor hatten die Analysten von Warburg Research ihr Kursziel für die Porr-Papiere von 23 auf 24 Euro angehoben und gleichzeitig ihre Kaufempfehlung ("Buy") bestätigt.

Die deutlichsten Verluste verbuchten im ATX Prime unterdessen die Aktien von Frequentis mit einem Minus von 2,3 Prozent. Daneben gaben auch Semperit um 2,1 Prozent nach und Rosenbauer verbilligten sich um 1,9 Prozent./pma/mik/APA/nas