Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Die gesetzlichen Renten steigen aufgrund der guten Lohnabschlüsse in Ost- und Westdeutschland zum 1. Juli um 4,57 Prozent und legen damit zum dritten Jahr in Folge um über 4 Prozent zu. Das erklärte das Bundesarbeitsministerium. Die Anpassung der Renten erfolgt nun zum ersten Mal bundeseinheitlich und liegt zudem deutlich über der aktuellen Inflationsrate. Gleichzeitig treten im Juli Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentner in Kraft.

"Der starke Arbeitsmarkt und gute Lohnabschlüsse machen das möglich", erklärte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zur Rentenerhöhung. Er nannte es einen Meilenstein für Deutschland, dass 34 Jahre nach der Wiedervereinigung Arbeit nun in Ost und West mit Blick auf die Rente gleich viel wert sei.

Er betonte außerdem, dass die Rentenpläne der Bundesregierung daran orientiert seien, dass die Renten stabil bleiben. Denn stabile Renten seien kein Luxus, sondern seit Jahrzehnten Grundlage der deutschen sozialen Marktwirtschaft und Garant für Stabilität und sozialen Frieden.

"Damit die Rente auch zukünftig für alle verlässlich bleibt, die heute arbeiten und fleißig sind, stabilisieren wir mit dem Rentenpaket II die gesetzliche Rente dauerhaft und entlasten gleichzeitig mit dem Generationenkapital die zukünftigen Beitragszahler", so Heil. Damit stelle die Bundesregierung sicher, dass auch die junge Generation zukünftig vom Wachstum profitiere und nicht im Vergleich zur arbeitenden Bevölkerung ärmer werde.

Mit dem kürzlich vorgestellten Rentenpaket II soll das Rentenniveau auf 48 Prozent eines Durchschnittslohns bis 2039 garantiert werden. Um dies zu ermöglichen, ohne dass die Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung angesichts der alternden Gesellschaft zu stark steigen, will die Bundesregierung staatliches Geld in Aktien stecken. Die Erträge sollen den Anstieg der Rentenbeiträge begrenzen.

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March 19, 2024 06:43 ET (10:43 GMT)