LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der neue US-Präsident Donald Trump sollte nach Ansicht des luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn die EU nicht nur als Konkurrenten im Welthandel, sondern als politischen Partner sehen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein im Amt befindlicher US-Präsident die EU einfach nur mit den Augen eines Geschäftsmannes sieht und eigentlich froh wäre, wenn die Europäische Union nicht mehr bestünde, weil dann das Handelspotenzial seines Landes größer wäre", sagte Asselborn am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Luxemburg.

Die EU sei nicht als handelspolitischer Konkurrent der USA gegründet worden. "Die EU wurde gegründet, um Kriege zu verhindern. Das ist ein Friedensprojekt." Falls die USA tatsächlich die Europäische Union nur als Wettbewerber sähen, so wäre dies "einfach geschichtlich total falsch". Er fügte hinzu: "Denn im ersten und zweiten Weltkrieg sind ja nicht nur Soldaten aus Europa gefallen. Amerika hatte den Reflex, Europa zu verteidigen. Und darum müsste das doch für jeden amerikanischen Präsidenten ein Zeichen sein, dass wir nicht nur eine handelspolitische Beziehung haben."

Trump hatte in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung gesagt, die EU sei für die USA "nicht sehr wichtig". In Zukunft rechne er auch mit weiteren Austritten aus der Europäischen Union./rtt/DP/stw