Die USA müssen unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um "das Ausbluten sensibler US-Technologie nach China" zu stoppen, indem sie die Durchsetzung bestehender Regeln verschärfen und neue hinzufügen, so ein am Donnerstag veröffentlichter Bericht des Repräsentantenhauses.

Die Regierung Biden hat zahlreiche Anstrengungen unternommen, um den Fluss hochentwickelter US-Technologie nach China zu stoppen, die zur Stärkung des chinesischen Militärs genutzt werden kann. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses fordert jedoch ein strengeres Vorgehen, da es Anzeichen dafür gibt, dass die Technologie weiterhin nach Peking fließt.

So sollten die USA beispielsweise Lizenzen für alle Exporte nach China verweigern, die eingeschränkt wurden, weil ein Risiko für die nationale Sicherheit besteht, wenn China das Produkt erhält, heißt es in dem Bericht. Derzeit werden einige Lizenzen von Fall zu Fall genehmigt, so dass US-Technologie nach China geliefert werden kann.

In dem Bericht heißt es außerdem, dass Unternehmen, die auf der Liste der Handelsbeschränkungen des Handelsministeriums, der so genannten Entity List, stehen, keine Cloud-Dienste nutzen dürfen sollten.

Der Bericht des Repräsentantenhauses zielt auch darauf ab, Schlupflöcher in der Anwendung der Regeln zu schließen. Er stellt fest, dass bei der Aufnahme eines Unternehmens oder einer Einrichtung in die Entity-Liste die gesamte Unternehmensstruktur aufgenommen werden sollte, nicht nur einzelne Tochtergesellschaften.

Das chinesische Unternehmen für künstliche Intelligenz, SenseTime, teilte den Anlegern im Jahr 2021 mit, dass die Aufnahme seiner Tochtergesellschaft in Peking in die Entity List keine wesentlichen negativen Auswirkungen habe, heißt es in dem Bericht. SenseTime war Berichten zufolge in der Lage, über andere Tochtergesellschaften Chips zu kaufen und Cloud-Dienste zu nutzen.

Der Bericht fordert auch Reformen für das Bureau of Industry and Security des Handelsministeriums, das die Exportkontrollen überwacht.

Wenn die Vereinigten Staaten entschlossen sind, China auszustechen, muss sich die verknöcherte Lizenzierungsbürokratie, die die Exportkontrollen überwacht, von ihrer Freihandelsmentalität aus der Zeit nach dem Kalten Krieg lösen, heißt es in dem Bericht, der vom republikanischen Ausschussvorsitzenden Michael McCaul herausgegeben wurde.

Ein Sprecher des Handelsministeriums gab nicht sofort einen Kommentar ab.

Eine Anhörung des Ausschusses mit Beamten des Handelsministeriums ist für Dienstag geplant. (Bericht von Karen Freifeld; Bearbeitung durch Chizu Nomiyama)