ESSEN (dpa-AFX) - Auf der vielbefahrenen Hauptstrecke Köln-Dortmund will die Deutsche Bahn mit einem neuen sogenannten Engpass-Management eine höhere Pünktlichkeit im Nah- und Fernverkehr erreichen. "Wir wollen zwischen Dortmund und Köln die Pünktlichkeit unserer Fernverkehrszüge um sechs Prozentpunkte steigern, im Nahverkehr um vier Prozentpunkte ebenfalls deutlich verbessern", sagte Bahn-Vorstand Ronald Pofalla der "WAZ" (Montagausgabe). Die Verbesserungen würden noch im Jahr 2019 erwartet, sagte ein Bahnsprecher in Berlin.

Über die aktuellen Pünktlichkeitswerte auf dem Abschnitt machte er keine Angaben. Bundesweit lag die Quote 2018 im Fernverkehr bei 74,9 Prozent (2017: 78,5 Prozent). Im Nahverkehr lag sie bundesweit bei 94 Prozent (2017: 94,4 Prozent). "Der Streckenabschnitt zwischen Köln und Dortmund ist die engste Stelle, die wir im gesamten deutschen Schienennetz haben. Die Auslastung liegt hier bei 140 Prozent", sagte Pofalla weiter.

Das Engpass-Management werde bereits seit Oktober betrieben, sagte der Bahnsprecher. Dabei kommen in der Bahn-Betriebszentrale in Duisburg, die für die Strecke zuständig ist, spezielle Steuerungsteams zum Einsatz. Sie sorgen laut Pofalla dafür, "dass unpünktliche Züge schneller oder langsamer unterwegs sind oder umgeleitet werden". Hinzu kommen laut dem Bahnsprecher Präventivmaßnahmen. So würden etwa Weichenteile ausgetauscht oder Stellwerke erneuert. Um die Gefahr umstürzender Bäume zu mindern, werde der Bewuchs an den Bahnstrecken stärker beschnitten. Pofalla bezifferte die Kosten der Maßnahmen in dem Interview auf zehn Millionen Euro jährlich.

Die Bahn will ein solches Engpass-Management 2019 nach Angaben des Sprechers noch auf drei weiteren hochbelasteten Korridoren einführen: Zwischen Fulda und Mannheim, zwischen Nürnberg und Würzburg und um Hamburg herum./tob/DP/jha