Das chinesische Unternehmen Baidu hat sich mit Lenovo zusammengetan, um seine Technologie der generativen künstlichen Intelligenz (KI) auf Lenovo-Smartphones einzusetzen. Dies ist die jüngste Zusammenarbeit mit einem Telefonhersteller, der nach praktischen Anwendungen für sein KI-Modell sucht.

Ein Sprecher des in Peking ansässigen Unternehmens Baidu sagte diese Woche gegenüber Reuters, dass die Partnerschaft mit Lenovo die Verwendung seines Ernie Large Language Model (LLM) vorsieht und der im letzten Monat angekündigten Zusammenarbeit mit Samsung und Honor ähnelt.

Lenovo vertreibt seine eigenen Handys und besitzt auch die Marke Motorola. Ernie ist bereits in den Browser und die App-Store-Anwendungen der PCs und Tablets von Lenovo integriert.

Lenovo hat auf die Bitte um einen Kommentar nicht reagiert.

Der Verkauf von Smartphones, die generative KI-Funktionen für Dienste wie Chatbots und Echtzeitübersetzung bieten, ist zu einem neuen globalen Trend geworden, nachdem die Technologie Ende 2022 mit der Einführung von ChatGPT populär wurde.

Google gilt mit seinen Pixel-Telefonen und seiner robusten Cloud-basierten KI als führend bei KI-Smartphones, während Apple Berichten zufolge daran arbeitet, generative KI-Modelle für das iPhone zu entwickeln.

Das Marktforschungsunternehmen Canalys geht davon aus, dass im Jahr 2024 5 % der weltweit ausgelieferten Smartphones, also 60 Millionen Geräte, KI-fähige Smartphones sein werden.

Aber die KI-Dienste von US-Firmen wie ChatGPT, dem Hersteller von OpenAI, und Google sind in China nicht verfügbar, so dass der Markt chinesischen Firmen überlassen bleibt. Auf dem chinesischen Markt werden inzwischen über 200 KI-Modelle angeboten, darunter auch von Baidus Hauptkonkurrenten Alibaba und Tencent.

Baidu-CEO Robin Li sagte im November letzten Jahres, dass sich die Unternehmen nun auf die Entwicklung praktischer Anwendungen konzentrieren müssten. Chinas Top-Handymarken wie Vivo, Xiaomi und Huawei arbeiten ebenfalls an eigenen KI-Modellen für ihre Geräte, haben aber keine Details bekannt gegeben.

Solche Smartphone-Kooperationen könnten Baidu nicht nur in diesem Bereich helfen, sondern die tief in Smartphones integrierten KI-Funktionen könnten dem Unternehmen auch Zugang zu einer riesigen Menge an Daten verschaffen, die Baidus LLM helfen könnten, zu den konkurrierenden KI-Unternehmen in den USA aufzuschließen.

"Die Anpassung von LLM an Smartphones ist der richtige Zeitpunkt, um KI-gestützte Funktionen zu fördern, auch wenn sie jetzt vielleicht noch begrenzt sind. Langfristig könnten sie zu einem 'Must-Have' werden", sagte Ivan Lam, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Counterpoint.