London (Reuters) - Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat ein Regelwerk zum aufsichtlichen Umgang mit Kryptowerten vorgelegt.

Die Aufseher wollen Digitalwährungen in unterschiedliche Risikoklassen aufteilen, von denen abhängt, wie viel Eigenkapital Banken als Sicherheit hinterlegen sollen. Zwar halte sich das Engagement der Institute bei Kryptowährungen noch in Grenzen, ihr stetiges Wachstum berge aber Risiken für die Finanzstabilität durch Betrug, Geldwäsche, Terrorimusfinanzierung und Hackerangriffe, erklärte der Basler Ausschuss in einem Konsultationspapier am Donnerstag. Die größte und wichtigste Kryptowährung Bitcoin gehört nach Ansicht der Aufseher in die höchste Risikoklasse.

Große Volkswirtschaften wie China und die USA haben sich in den vergangenen Wochen für schärfere Regeln im Umgang mit Kryptowährungen ausgesprochen. Bitcoin und andere Cyberdevisen haben derzeit ein gesamtes Volumen von 1,6 Billionen Dollar, was im Vergleich mit anderen Vermögenswerten von Banken wenig ist. Chefanalyst Joseph Edwards vom Krypto-Broker Enigma Securities sagte, weltweit geltende Regeln für Cyberdevisen seien ein positives Zeichen für die Branche. Bitcoin verteuerte sich nach der Ankündigung des Baseler Ausschusses um 1,5 Prozent auf 37.962 Dollar. In den vergangenen Wochen hatte es starke Preisschwankungen gegeben.

Im Kern sieht der Vorschlag aus Basel vor, dass Kryptowerte in zwei Klassen aufgeteilt werden. Die sogenannten "Tokenised Assets" und "Stablecoins", die an klassische Anlagen wie Währungen oder Anleihen gebunden sind, sollen ähnlich wie bereits bestehende Vermögenswerte behandelt werden. Zur zweiten, also riskanteren, Klasse zählt die in der Schweiz ansässige Organisation die klassischen Kryptowährungen wie Bitcoin. Sie sind nicht mit realen Vermögenswerten verlinkt und werden nur durch komplexe Algorithmen von Computern berechnet. Bevor es finale Vorgaben für die Banken gibt, werde es weitere Konsultationen geben, erklärte der Baseler Ausschuss.