TOPS Walgreens (+11%): Die US-amerikanische Apothekenkette vermeldete ein unter den Erwartungen liegendes Quartalsergebnis, doch übertraf der Umsatz mit 35,4 Mrd. USD die Prognosen. Auch von den geplanten Rationalisierungsmaßnahmen ist der Markt angetan: Der Konzern will 2024 mindestens 1 Mrd. USD einsparen und zu diesem Zweck unrentable Filialen schließen, Stellen abbauen und KI einsetzen. Anzumerken ist, dass Walgreens gerade einen neuen CEO ernannt hat - einen Branchenveteranen, der die Restrukturierung und Diversifizierung in Richtung Gesundheitsdienstleistungen vorantreiben soll. Rheinmetall (+15%), Saab (+13%), Northrop Grumman (+13%), Thales (+21%), BAE Systems (+11%), Leonardo (+11%), Dassault (+9%), Lockheed Martin (+8%): Der Gewaltausbruch im Nahen Osten, der zum russisch-ukrainischen Konflikt hinzukommt und noch lange andauern dürfte, hat den Verteidigungs- und Rüstungstiteln auf beiden Seiten des Atlantiks Auftrieb verliehen. New Fortress Energy (+11%), Matador Resources (+9%), Marathon Oil (+9%), Patterson-Uti Energy (+8%), BP plc (+8%): Da die Risiken für die Energieversorgung durch den israelisch-palästinensischen Konflikt, die Stilllegung einiger Förderanlagen in der Region und Befürchtungen in Bezug auf den Suezkanal zunehmen, dürfte die Lage bei den Öl- und Gaspreisen angespannt bleiben, was die Kurse im Sektor anziehen lässt. Palantir (+8%): Der auf Datenanalyse spezialisierte US-Konzern hat vom US-Militär einen Auftrag erhalten, in dessen Rahmen das Unternehmen die Kapazitäten der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens testen und skalieren soll. Damit winkt bis 2026 ein Ertrag von bis zu 250 Mio. USD. Zur Erinnerung: Die Aktie hat seit Jahresbeginn dank des KI-Booms fast 180% hinzugewonnen. Publicis (+7%): Der französische Werbekonzern trotzte der aktuellen Konjunkturflaute und veröffentlichte unerwartet gute Quartalszahlen. Zudem erhöhte das Unternehmen bereits zum zweiten Mal im laufenden Jahr den Gesamtjahresausblick: Man rechnet nun mit einem organischen Wachstum von 5,5-6%, einer operativen Marge von 18% und einem freien Cashflow von 1,7 Mrd. EUR. Dem Markt gefiel auch die Ankündigung des Unternehmens, sowohl intern als auch bei Kunden in großem Umfang KI einsetzen zu wollen. Daraufhin erhöhten mehrere Analysten ihr Kursziel oder stuften die Aktie hoch. FLOPS DaVita (-18%), Baxter (-13%), Fresenius SE (-9%) vs. Eli Lilly (+8%), Novo Nordisk (+8%): Die Popularität und der Börsenerfolg von Novo Nordisk und Eli Lilly, den führenden Anbietern von Medikamenten, die speziell für Menschen mit Übergewicht und Adipositas entwickelt wurden, setzen die Konkurrenten des Sektors weiter unter Druck. Der dänische Konzern setzte noch einen drauf, denn er stellte solide vorläufige Ergebnisse für sein Präparat Ozempic zur Behandlung der Niereninsuffizienz bei Diabetikern vor. Damit soll die Lebenserwartung dieser Patienten verlängert und die Dialysepflichtigkeit verringert werden. Auch das US-Unternehmen Eli Lilly hat diese Woche vielversprechende Ergebnisse zur Therapie des Morbus Crohn veröffentlicht. Sartorius Stedim Biotech (-11%): Der Ausrüster der biopharmazeutischen Industrie leidet unter der nach der Coronapandemie rückläufigen Nachfrage, der Einstellung des Geschäfts in Russland und der geringen Investitionsneigung seiner Kunden. Daher senkte das Unternehmen zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Geschäftsjahresziele, nachdem es bereits enttäuschende vorläufige Ergebnisse veröffentlicht hatte. Insbesondere rechnet man mit einem Umsatzrückgang von fast 19%. St. James's Place plc (-15%): Der größte britische Vermögensverwalter steht unter Druck: Im Interesse der Transparenz und der Anpassung an neue Auflagen fordern die zuständigen Aufsichtsbehörden vom Konzern, seine Gebühren weiter zu senken und die den Kunden bisher berechneten Ausstiegsgebühren abzuschaffen. Der Titel verbuchte seit Jahresbeginn einen Kursverlust von über 38%. Easyjet (-12%): Die Performance der Airline kann sich durchaus sehen lassen: Sie gab solide Quartalszahlen und erwartungsgemäße Gesamtjahresziele bekannt, enttäuschte jedoch bei den Passagierzahlen. Außerdem befürchten die Anleger, dass der Aufschwung nach der Pandemie durch den erneut aufflammenden israelisch-palästinensischen Konflikt gedämpft werden könnte: Die Fluggesellschaft strich alle Flüge nach Tel Aviv bis zum 17. Oktober und sagte zu, alle Stornierungen zu erstatten. LVMH (-8%), Christian Dior (-7%), Moncler (-6%): Katerstimmung bei Luxuswerten. Die Quartalszahlen des französischen Branchenriesen LVMH waren enttäuschend. So verfehlte der Umsatz die Konsensschätzungen, weil sich die sinkende Nachfrage in China und der Rückgang im Spirituosensegment belastend auswirken. Der Talfahrt schlossen sich der italienische Titel Moncler und die Christian Dior Gruppe an. Letztere erzielte zwar in den ersten 9 Monaten des Jahres ein Umsatzwachstum von 14%, wurde aber auch aufgrund ihres Spirituosengeschäfts abgestraft. |