Tops Immunogen (+138%): Die Aktie des Biotech-Unternehmens aus den USA legte diese Woche kräftig zu, nachdem bekannt wurde, dass das Eierstockkrebsmedikament Elahere die Phase-3-Studie mit positiven Ergebnissen abgeschlossen hatte. Das Medikament zeigte im Vergleich zur Chemotherapie einen deutlichen Vorteil für das Gesamtüberleben der Patienten. Nach dieser Ankündigung stuften mehrere Analysten die Aktie hoch. Vilmorin (+45%): Der französische Saatguthersteller Vilmorin & Cie erhielt ein Übernahmeangebot von seinem Hauptaktionär Limagrain, der die übrigen 28,8% des noch nicht in seinem Besitz befindlichen Kapitals erwerben und den Saatguthersteller anschließend von der Börse nehmen will. Das Übernahmeangebot wurde vom Verwaltungsrat positiv aufgenommen. Im Vorfeld des Angebots hatte Vilmorin mit hohen Wachstumsraten bei den Quartalsergebnissen geglänzt. So ist der Umsatz zuletzt um 21% gestiegen. Applus Services (+22%): Dem spanischen Spezialisten für industrielle Sicherheit, Inspektion und Zertifizierung liegen nach eigenen Angaben mehrere unverbindliche Übernahmeangebote vor. Wer die Kaufinteressenten sind, wurde jedoch nicht bekannt gegeben. Das Gerücht, dass die Giganten Apollo und Apax wohl zu den potenziellen Käufern gehören, reichte aus, um den Aktienkurs in die Höhe zu treiben. Das Unternehmen hatte bereits 2022 mehrere Interessensbekundungen erhalten, hat aber noch keine Entscheidung getroffen. Uber (+21%): Für den Fahrdienstvermittler stehen alle Ampeln auf Grün. Er veröffentlichte unerwartet gute Ergebnisse und bestätigte damit die Tragfähigkeit seines Geschäftsmodells. Der Umsatz stieg im Quartal um 29%, die Bruttobuchungen um 19% und die Zahl der vermittelten Fahrten in allen Segmenten zusammen um 24%. Auch Gewinn und EBITDA lagen über den Erwartungen und der Schuldenabbau wird fortgesetzt. Die einzige Warnleuchte im Armaturenbrett ist die Frachtsparte, die um 23% rückläufig war. Darüber hinaus kündigte Uber eine Reihe interessanter Partnerschaften an, unter anderem mit The Kroger Co, Amazon und Stripe. Colruyt (+18%): Der belgische Einzelhändler gewann trotz des widrigen Konjunkturklimas wieder an Dynamik. Nach Angaben des Unternehmens sind die Marktanteile gestiegen und die Betriebs- und Energiekosten besser unter Kontrolle. Eigentlich hatte der Einzelhändler für das laufende Geschäftsjahr mit einem stark rückläufigen Netto- und Betriebsergebnis gerechnet. Nun konnte er seinen Ausblick leicht nach oben korrigieren, was dem Markt alles andere als missfiel. Shopify (+18%): Der kanadische E-Commerce-Spezialist legte robuste Quartalsergebnisse vor: Umsatz (+25% im 1. Quartal), Gewinn, Warenvolumen und Cashflow sind allesamt besser ausgefallen als erwartet. Vor allem aber kündigte die Plattform die Absicht an, 20% der Belegschaft zu entlassen und den Bereich Logistik und Lagerautomatisierung zu verkaufen, was die Anleger beruhigte. Das Unternehmen will sich stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren: die Entwicklung von Tools für Online-Händler. Royal Caribbean (+10%): Rosige Aussichten für die zweitgrößte Kreuzfahrtreederei der Welt. Royal Caribbean profitiert trotz der wirtschaftlichen Verlangsamung genau wie andere Unternehmen der Branche von der wiedererwachten Reiselust. Der für das abgelaufene Quartal ausgewiesene Umsatz übertraf die Erwartungen und der Verlust war niedriger als prognostiziert. Das Unternehmen, dessen Aktie seit Jahresbeginn um die Hälfte zugelegt hat, hob seine Prognosen zum Jahresgewinn an. Flops Chegg (-47%): Harte Zeiten für Bildungseinrichtungen. Die US-Plattform für Online-Nachhilfe hat die Märkte davor gewarnt, dass der auf künstlicher Intelligenz basierende Chatbot ChatGPT ihr Wachstum bedroht. Im abgelaufenen Quartal sank die Zahl der Abonnenten um 5%, und der Umsatz ging um 7% zurück. Das sorgte für Enttäuschung. Daraufhin korrigierten mehrere Analysten ihre Prognosen nach unten. Das Unternehmen gab allerdings bekannt, dass es mit Open AI (dem Eigentümer von ChatGPT) an der Integration von KI in seine Geschäftstätigkeit arbeitet. Icahn (-40%): Die Leerverkäufer haben wieder zugeschlagen! Der aktivistische Hedgefonds Hindenburg Research veröffentlichte eine negative Einschätzung zu Icahn Enterprises, dem vom Milliardär Carl Icahn gegründeten US-Konglomerat. In dem Dokument wird behauptet, dass die Investmentgesellschaft den Wert ihrer Anlagen künstlich aufbläht und eine Art Schneeballsystem betreibt, indem sie die Einlagen neuer Investoren dazu verwendet, Dividenden an Altanleger auszuschütten. Die Aktie reagierte mit einem abrupten Kurssturz. First Horizon (-42%): Doppelschlag für die First Horizon Corporation: Der im US-Bundesstaat Tennessee ansässige Finanzdienstleister ist nach den durch die Pleiten der Silicon Valley Bank sowie der Signature Bank und der First Republic Bank ausgelösten Turbulenzen im US-Bankensektor ohnehin bereits schwer ins Schlingern geraten. Nun schlägt auch noch die angestrebte Fusion mit der TD Bank fehl. Das kanadische Kreditinstitut hatte zuvor verlauten lassen, die angeschlagene US-Bank für 13,4 Mrd. USD übernehmen zu wollen, zog sein Angebot aber letztlich zurück und begründete dies mit Unwägbarkeiten bezüglich der ausstehenden regulatorischen Zustimmung. Doch auch viele andere US-Banken hatten heftige Kurseinbrüche zu verkraften. Zu nennen sind hier unter anderem Western Alliance (-51%), Comerica (-28%), Bankunited (-22%), East West Bancorp (-19,9%), Citizens Financial (-19,7%), Truist (-19,5%) und US Bancorp (-15,5%). Estée Lauder (-18%): Der Kosmetikkonzern legte enttäuschende Quartalszahlen vor. Der Umsatz sank um 12%, der Nettogewinn brach im Berichtszeitraum um 72% ein. Zuvor hatte das Unternehmen seine Prognosen innerhalb von sechs Monaten drei Mal nach unten korrigiert. Die schwache Erholung in China (wo das Unternehmen ein Drittel seines Umsatzes erwirtschaftet) und der lahmende europäische Markt bremsen das globale Wachstum des Beauty-Spezialisten. Der Umsatz in den USA stieg jedoch um 6%. ams OSRAM (-15 %): Auch die Performance des österreichischen Halbleiter- und Optoelektronik-Giganten enttäuschte die Anleger. Im vergangenen Quartal musste der Konzern einen Rückgang des Umsatzes und der operativen Marge sowie einen Verlust von 134 Mio. EUR hinnehmen. Im Vorjahreszeitraum hatte man dagegen noch einen Gewinn von 15 Mio. EUR erzielt. Die Bekanntgabe des Managements, dass sich der Abwärtstrend im nächsten Quartal fortsetzen werde, sorgte nicht gerade für Beruhigung an den Märkten. Der Konzern ernannte indes einen neuen Vorstandsvorsitzenden mit dem Ziel, den Börsenkurs im Laufe des Jahres wieder zu steigern. Zalando (-13%): Unter Berücksichtigung der Inflation und des wirtschaftlich schwierigen Umfelds war das Ergebnis des deutschen Online-Händlers nicht schlecht. Für das abgelaufene Quartal meldete Zalando ein Umsatzplus von 2,3%, einen Anstieg des Warenvolumens um 2,8% und eine Zunahme der aktiven Kunden um 4,8%. Diese Zahlen, die hohen Lagerbestände und die fehlende Vorgabe der Geschäftsleitung für die kommenden Quartale konnten die Anleger von den Jahresprognosen aber nicht überzeugen. |