LONDON (dpa-AFX) - Der britische Brexit-Minister David Davis will die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen seines Landes mit der EU bis zum Austrittsdatum im März 2019 weitgehend abschließen. Das sagte Davis am Mittwoch vor dem Brexit-Ausschuss des britischen Parlaments. Er widerspricht damit zum wiederholten Mal seinen Verhandlungspartnern in Brüssel.

"Es wäre unklug, in eine Verhandlung während der Übergangsphase hineingezogen zu werden", sagte Davis. Andernfalls würde die EU die Gespräche in die Länge ziehen, so der Brexit-Minister.

Großbritannien wird Ende März 2019 aus der Europäischen Union ausscheiden. Um Chaos zu verhindern, wollen sich beide Seiten eine etwa zweijährige Übergangsphase im Anschluss einigen.

EU-Chefunterhändler Michel Barnier hatte klar gemacht, dass die Zeit bis März 2019 nur ausreicht, um die Bedingungen für den Austritt und die Übergangsphase auszuhandeln. Ein fertiges Freihandelsabkommen mit Großbritannien kann es aus Brüsseler Sicht bis dahin noch nicht geben

- allenfalls eine "politische Erklärung" zum Rahmen der künftigen

Beziehungen.

Für Stirnrunzeln in Brüssel dürfte auch die Ankündigung Davis' sorgen, während der Übergangszeit bereits Freihandelsabkommen mit Drittstaaten auszuhandeln. Das scheint auch der Brexit-Minister zu ahnen: Es könnte darüber "zu einer Auseinandersetzung kommen", sagte Davis am Mittwoch. Uneinigkeit scheint auch darüber zu herrschen, wie lange die Übergangsphase dauern soll. Während Barnier dafür etwas weniger als zwei Jahre veranschlagt, sprach Davis am Mittwoch von bis zu 27 Monaten./cmy/DP/she