London (Reuters) - Die britische Regierung hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach die IT-Systeme der Atomanlage Sellafield von Hackern mit Verbindungen zu Russland und China infiltriert wurde.

Es gebe keine Aufzeichnungen oder Beweise, die darauf hindeuten, dass die dortigen Netzwerke erfolgreich von staatlichen Akteuren angegriffen worden seien, teilte die Regierung am Montag in Reaktion auf einen Bericht der Zeitung "Guardian" mit. "Unsere Überwachungssysteme sind robust, und wir haben ein hohes Maß an Vertrauen, dass keine derartige Schadsoftware in unserem System existiert", hieß es. Dies sei der Zeitung auch im Vorfeld der Berichterstattung mitgeteilt worden.

Der "Guardian" hatte berichtet, Sellafield sei von Cyber-Gruppen gehackt worden, die enge Verbindungen zu Russland und China unterhielten. In Sellafield wurde einst Atomstrom produziert und Wiederaufbereitung betrieben. Heute wird in der Anlage im Nordwesten Englands unter anderem Atommüll gelagert und verarbeitet.

Die britische Atomaufsicht (ONR) erklärte, auch sie habe keine Beweise dafür gesehen, dass staatliche Akteure die Systeme der Anlage gehackt hätten. Sellafield erfülle derzeit aber nicht die von der Behörde geforderten hohen Standards für die Cybersicherheit, so die ONR. Deshalb stehe Sellafield unter verschärfter Beobachtung. "Einige spezifische Angelegenheiten sind Gegenstand eines laufenden Untersuchungsverfahrens." Daher könne sich die ONR zu diesem Zeitpunkt nicht weiter äußern. Der "Guardian" hatte weiter berichtet, es werde vermutet, dass die ONR die strafrechtliche Verfolgung von Personen in Sellafield wegen Verstößen gegen die Vorschriften vorbereite.

(Bericht von Muvija M, gechrieben von Ralf Bode; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)