WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Bundestagswahl im vergangenen Herbst war durch einen ausgesprochen hohen Anteil von Briefwählern gekennzeichnet. "47,3 Prozent aller Wählerinnen und Wähler gaben ihre Stimmen per Brief ab", erklärte Bundeswahlleiter Georg Thiel am Donnerstag in Wiesbaden anlässlich der Präsentation der Wahlstatistik. Insgesamt hätten mehr Frauen als Männer eine Briefwahl beantragt.

Wie die Statistik weiter ergab, ist die gesamte Wahlbeteiligung mit 76,6 Prozent gegenüber der Bundestagswahl 2017 (76,2 Prozent) minimal gestiegen. Dabei hätten sich die 50- bis 59-Jährigen mit 80,2 Prozent am stärksten beteiligt. Junge Menschen gingen häufiger als früher zur Wahl: So wurde der mit Abstand höchste Anstieg bei der Wahlbeteiligung bei den 21- bis 29-Jährigen mit einem Plus von 3,9 Prozentpunkten verzeichnet.

Bei der Bundestagswahl am 26. September war die SPD als stärkste Partei hervorgegangen. Vier Monate später präsentierte der Bundeswahlleiter nun eine detaillierte Statistik: Daraus geht auch hervor, dass Ältere an Einfluss gewonnen haben. So waren 39 Prozent der Wählerinnen und Wähler zum Wahltermin 60 Jahre und älter. Das waren drei Prozentpunkte mehr als bei der letzten Bundestagswahl 2017. Dagegen ging der Anteil der 30- bis 59-Jährigen um zwei Prozentpunkte auf 47 Prozent und der Anteil der 18- bis 29-Jährigen um einen Prozentpunkt auf 14 Prozent zurück.

Für die repräsentative Wahlstatistik wurden laut den Angaben 1844 Stichprobenwahlbezirke und 715 Briefwahlbezirke ausgewählt. Damit seien rund 1,9 Millionen Wahlberechtigte in der Stichprobe gewesen, hieß es. Wie die Erhebung weiter ergab, wurden Grüne, SPD, CDU und CSU mehr von Frauen, AfD, FDP und Die Linke hingegen mehr von Männern gewählt.

Bei den Wählerinnen und Wählern ab 70 Jahren kamen SPD, CDU und CSU auf ihre höchsten Stimmenanteile. Die AfD konnte bei den 35- bis 69-Jährigen ein überdurchschnittlich hohes Wählerpotential erreichen, deutlich weniger erfolgreich war sie bei den jüngsten und ältesten Wählerinnen und Wählern. FDP und Grüne schnitten demnach wieder besonders gut bei den 18- bis 24-Jährigen ab./jto/DP/ngu