Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Holetschek will junge Menschen verstärkt beim Impfen in Fokus nehmen 

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Freigabe des Corona-Impfstoffs Moderna für 12- bis 17-Jährige durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) begrüßt. "Das ist eine wegweisende Entscheidung der EMA", sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Funke-Mediengruppe. Er verwies auf neue Daten des Robert-Koch-Instituts, wonach die Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen aktuell die höchste 7-Tage-Inzidenz aufweist. "Das zeigt uns ganz deutlich, dass wir junge Menschen jetzt verstärkt beim Impfen in den Fokus nehmen sollten", sagte Holetschek. Zugleich machte er deutlich, dass er nun auf die Ständige Impfkommission (Stiko) setzt, ihre Empfehlung zum Impfen der 12- bis 17-Jährigen bald aktualisieren zu können.


Spanien und Niederlande als Corona-Hochinzidenzgebiete eingestuft 

Bundesregierung und Robert-Koch-Institut (RKI) haben Spanien und die Niederlande am Freitag als Corona-Hochinzidenzgebiete eingestuft, außerdem die Kaukasus-Republik Georgien. Mit der Einstufung sind verschärfte Einreise- und Quarantäne-Regeln verbunden. Die neue Einstufung für Spanien und die Niederlande soll am Dienstag um 00.00 Uhr wirksam werden, für Georgien gilt sie schon ab Sonntag.


Bayerische Kneipen dürfen Innenräume wieder öffnen 

In Bayern dürfen Schankwirtschaften wie Kneipen und Bars ihre Innenräume vorerst wieder öffnen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in München gab am Freitag dem Eilantrag einer Wirtin aus Unterfranken statt. Die entsprechende Regelung der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung werde vorläufig außer Vollzug gesetzt, erklärte er. (Az. 25 NE 21.1832)


FDP will staatliche Garantie für Präsenzunterricht 

Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Katja Suding hat Forderungen nach Schulschließungen als "blinden Alarmismus" bezeichnet. Sie schürten bei Schülern wie Eltern unnötige Ängste. "Wir brauchen eine staatliche Garantie, dass nach den Sommerferien an allen Schulen Präsenzunterricht stattfindet", forderte Suding. Den Kindern dürfe ihr Recht auf Bildung nicht schon wieder verwehrt werden. Denn zahlreiche Studien zeigten, "dass Schulen keine Pandemietreiber sind". Die FDP-Fraktion forderte daher umgehend "einen bundesweiten Aktionsplan für pandemiefesten Präsenzunterricht". So müssten das bürokratische Antragsverfahren für Luftfilter dringend entrümpelt und der Digitalpakt Schule radikal beschleunigt werden.


Biontech und Pfizer liefern 200 Mio weitere Impfdosen an die USA 

Die US-Regierung hat bei Biontech und Pfizer nachbestellt. Wie die Unternehmen mitteilten, liefern sie 200 Millionen weitere Dosen ihres Corona-Impfstoffs an die USA. Die Auslieferungen sollen im Oktober dieses Jahres beginnen und bis April 2022 abgeschlossen sein. Damit erhält die US-Regierung unter dem bestehenden Lieferabkommen insgesamt 500 Millionen Dosen.


Laumann kündigt Verschärfung der Covid-Maßnahmen in NRW an 

Der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen (NRW), Karl-Josef Laumann (CDU), hat angesichts steigender Inzidenzen eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen in dem Bundesland angekündigt. "Die Landeswocheninzidenz liegt bei 14,4 mit steigender Tendenz. Auch der R-Wert liegt über 1. Ab Montag gilt daher vermutlich für das Land wieder die Inzidenzstufe 1 mit ersten zusätzlichen Schutzmaßnahmen", sagte Laumann dem Kölner Stadt-Anzeiger. Den Angaben treten in der Stufe 1 erste Vorsichtsmaßnahmen in Kraft - dann sind Treffen im öffentlichen Raum ohne Test für Angehörige aus fünf Haushalten erlaubt. "Wir werden jetzt in den nächsten Wochen genau anschauen, welche Dynamik der Infektionsanstieg erreicht", kündigte Laumann an.


Frankreichs Unterhaus billigt Impfpflicht und Gesundheitspass 

Die Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal in Frankreich hat eine wichtige Hürde genommen: Die Pariser Nationalversammlung stimmte dem Regierungsvorhaben in der Nacht zum Freitag nach zweitägiger Marathondebatte zu. Auch ein Gesundheitspass für Cafés, Restaurants und Fernzüge wurde trotz massiver Kritik der Opposition verabschiedet. Bis Sonntag soll die Novelle im Schnellverfahren vom Senat besiegelt werden.


Astrazeneca-Impfstoff wirkt laut Studie auch gegen Varianten 

Astrazeneca vermeldet Erfolge bei der Wirksamkeit des Covid-19-Impfstoffs auch bei Varianten des Covid-19-Virus. Vorläufige Daten einer Studie aus Kanada deuteten darauf hin, dass eine einzige Dosis des Impfstoffs bei mehreren Covid-19-Varianten die Wahrscheinlichkeit für Krankenhausaufenthalte oder Todesfälle reduzieren kann, teilte die Astrazeneca plc mit. Laut Studienergebnissen des Canadian Immunization Research Network, der Public Health Agency of Canada und der Canadian Institutes of Health Research verhindert eine Dosis des Impfstoffs von Astrazeneca zu 82 Prozent Krankenhausaufenthalte oder Todesfälle, die durch die Beta- und Gamma-Varianten des Coronavirus verursacht werden. Dieselbe Dosis habe auch bei der Delta-Variante des Virus ihre Wirksamkeit erwiesen und zu 87 Prozent Krankenhausaufenthalte und zu 90 Prozent Todesfälle verhindert.


Coronavirus grassiert allem unter jungen Menschen 

Das Coronavirus breitet sich derzeit in Deutschland vor allem unter jungen Menschen aus. "Der derzeitige Anstieg der Inzidenz ist vor allem in den Altersgruppen der 15- bis 34-Jährigen zu beobachten", heißt es in dem am Donnerstagabend vorgelegten wöchentlichen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Gruppe der 15- bis 24-jährigen lag demnach in der Berichtswoche bei 32 - und damit fast doppelt so hoch wie in der Vorwoche. In der Gruppe der 25- bis 29-Jährigen lag der Inzidenzwert bei 25, bei den 30- bis 34-Jährigen bei 18.


Ärztepräsident fordert tägliche Corona-Tests an Schulen 

Die Bundesärztekammer und der Lehrerverband haben angesichts steigender Corona-Inzidenzen und der Delta-Variante mehr Schutzmaßnahmen an Schulen gefordert. Zur Verringerung der Infektionsdynamik und um Wechselunterricht zu vermeiden, müssten "tägliche Testungen vor Unterrichtbeginn" ermöglicht werden, sagte Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die bisher in vielen Ländern üblichen zwei Schnelltests pro Woche reichen bei weitem nicht aus", warnte er.


Ifo-Institut: Reiselust der Deutschen auf europäische Ziele wächst 

Die Verbraucher in Deutschland geben laut Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung wieder mehr Geld für Reisen ins europäische Ausland aus. "Zu Beginn der Urlaubssaison 2021 in Deutschland packt die Verbraucher das Reisefieber wieder", sagte Ifo-Industrieökonom Oliver Falck unter Verweis auf eine Auswertung des Ifo-N26-Wirtschaftsmonitors. Dennoch seien die unkalkulierbaren Risiken einer Fernreise zu Corona-Zeiten vielen zu hoch. "Dazu gehören Einreisestopps, Zwangsquarantäne und unbequeme Corona-Regeln am Urlaubsort." Seit Beginn des Jahres 2021 gäben Konsumenten aus Deutschland im europäischen Ausland aber kontinuierlich mehr aus - im Mai 2021 erstmals sogar mehr als vor der Krise. "Das ist ein wichtiger Konjunkturmotor für die europäischen Tourismusgebiete", sagte Falck.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 13,2 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter. Sie liegt jetzt bei 13,2 (Vorwoche: 8,6), wie das Robert-Koch-Institut am Freitagmorgen meldete. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Laut RKI wurden binnen 24 Stunden 2.089 (1.456) Corona-Neuinfektionen sowie 34 (18) Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/ank/jhe

(END) Dow Jones Newswires

July 23, 2021 10:50 ET (14:50 GMT)