Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Jeder Zwanzigste in Großbritannien mit Covid-19 infiziert 

Mehr als jeder zwanzigste Mensch in Großbritannien ist in der letzten Woche des Jahres 2021 mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Laut am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Nationalen Statistikbehörde ONS waren 3,7 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich betroffen, während die Fallzahlen wegen der Omikron-Variante weiter stiegen. In der Woche davor waren 2,3 Millionen Infizierte gemeldet worden. Am höchsten war demnach die Zahl der Fälle in London, wo nach Angaben des ONS jeder zehnte Einwohner infiziert war. Die höchsten Raten seien nach wie vor bei Kindern im Schulalter und jungen Erwachsenen verzeichnet worden.


Tschechien führt Corona-Testpflicht für Arbeitnehmer ein 

Arbeitnehmer in Tschechien müssen sich ab dem 17. Januar zweimal wöchentlich einem Antigentest auf das Coronavirus unterziehen. Wie Gesundheitsminister Vlastimil Valek am Mittwoch mitteilte, gilt die Regel zunächst drei Wochen und weder Geimpfte noch Genesene sind davon ausgenommen. Die Testpflicht gilt für alle, die einen regulären Arbeitsplatz aufsuchen. Die Regierung in Prag rechnet laut Valek mit einer raschen Ausbreitung der Omikron-Variante. Die Quarantänezeiten für Kontaktpersonen von Infizierten würden deshalb ab kommender Woche reduziert. Hintergrund sind Sorgen, dass ein starker Anstieg der Fallzahlen zu Personalmangel führen könnte. Tschechien verzeichnete Anfang 2021 und im Herbst im Verhältnis zur Einwohnerzahl äußerst hohe Zahlen an Corona-Infektionen und Todesfällen. Zum Ende des Jahres verbesserte sich die Lage, aber seit einigen Tagen nimmt die Zahl der Fälle wieder zu.


Kultusministerkonferenz spricht sich für neue Quarantäneregeln an Schulen aus 

Angesichts des dynamischen Pandemiegeschehens hat sich die Kultusministerkonferenz (KMK) für eine Überarbeitung der Quarantäneregeln an Schulen ausgesprochen. In einem einstimmig gefassten Beschluss regten die Ressortchefinnen und -chefs der Länder eine Gleichbehandlung der Schulen mit Einrichtungen der wichtigen Infrastruktur an. Das ginge auch mit einer Verkürzung der Quarantäne etwa für Lehrkräfte einher. Zudem verständigte sich die Konferenz darauf, dass auch bereits immunisierte Schüler beziehungsweise das Personal auf das Coronavirus getestet werden können, wenn es angemessen erscheint. Mit Blick auf Schulschließungen und hybride Unterrichtsmodelle bekräftigte die KMK ihren Beschluss vom Dezember darin, dass Präsenzlernen weiterhin absolute Priorität behalten soll.


Energie- und Wasserversorger für flexible Quarantäneregeln 

Der Bundesverband der Energie- und Wasserversorger (BDEW) hat für Schlüsselpersonal flexible Quarantäne-Regelungen gefordert. "Die aktuell diskutierte, generelle Quarantänezeitverkürzung für betriebsnotwendiges Personal ist eine sinnvolle Unterstützung, um mögliche Personalengpässe zu verhindern", sagte BDEW-Chefin Kerstin Andreae dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Mittwoch. Derzeit sei die Lage in den Unternehmen "noch entspannt", doch die Omikron-Variante des Coronavirus könne zu einer "schlagartigen Erhöhung" der Quarantänefälle führen.


Gesundheitsminister für Isolationsende bei bestimmten Beschäftigten nach fünf Tagen 

Die Gesundheitsminister der Länder empfehlen, die Isolation nach einer Corona-Infektion bei geimpften Beschäftigten in wichtigen Bereichen bereits nach fünf Tagen zu beenden. Die neue Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz Petra Grimm-Benne (SPD), sprach am Mittwoch von Polizei, Feuerwehr, dem medizinischen und pflegerischen Bereich sowie der Energie- und Wasserversorgung. Hier solle die Regelung "zum Zwecke der Arbeitsaufnahme" gelten, Voraussetzung solle ein negativer PCR-Test sein. Grimme-Benne verwies darauf, dass von der Regelung alle Bereiche erfasst werden sollen, die zur "kritischen Infrastruktur" gehören. Bei geimpften symptomfreien engen Kontaktpersonen solle die Quarantäne sieben Tage betragen. Wer nicht geimpft ist, solle nach sieben Tagen zusätzlich noch einen PCR-Test machen müssen. Geboosterte sollen demnach als enge Kontaktpersonen künftig nicht mehr in Quarantäne müssen. "Da empfehlen die Gesundheitsminister eine regelmäßige Selbsttestung", sagte Grimme-Benne.


WHO warnt angesichts von Omikron vor noch gefährlicheren Varianten 

Angesichts der weltweit grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor der Entstehung noch gefährlicherer Virusvarianten gewarnt. "Wir befinden uns in einer sehr gefährlichen Phase", sagte die WHO-Notfallexpertin Catherine Smallwood der Nachrichtenagentur AFP. Israel meldete am Mittwoch einen neuen Höchststand an Corona-Neuinfektionen. Hongkong verhängte ein Landeverbot für Flugzeuge aus acht Ländern mit massiv steigenden Infektionszahlen wie die USA und Großbritannien.


Ministerium: Omikron dominiert in wenigen Tagen in Deutschland 

Die Omikron-Variante wird wohl in "wenigen Tagen" in Deutschland dominant sein, wie Sebastian Gülde, Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, sagte. Aktuell liege der Anteil bundesweit bei rund 25 Prozent. In einigen nördlichen Bundesländern sei dies bereits der Fall. Berlin hatte am Dienstag erklärt, dass Omikron dort die Delta-Variante des Coronavirus überholt hat. Omikron verläuft laut Bundesgesundheitsministerium zwar milder bei zweifach und besonders bei dreifach Geimpften, doch wegen der explosionsartigen Ausbreitung der Omikron-Variante sei auch mit vielen Krankenhauseinlieferungen zu rechnen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit betonte, dass sich Omikron schneller ausbreite und schneller abklingen könne. Daher würden Bund und Länder bei ihren Beratungen am Freitag über Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und der kritischen Infrastruktur sprechen.


MPK beginnt Freitag um 13 Uhr 

Bund und Länder haben den Beginn ihrer Beratungen über die Corona-Lage auf Freitagmittag festgelegt. "Die Sitzung ist terminiert für Freitag, Beginn 13.00 Uhr", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Wann nach der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) die abschließende Pressekonferenz stattfinde, lasse sich aber noch nicht sagen. Zu den zu erwartenden Beschlüssen wollte Hebestreit keine Angaben machen. "Das diskutieren wir erst im üblichen Verlauf", sagte er. Es gebe allerdings einen "breiten Konsens über das, was jetzt zu tun ist". In der Kabinettssitzung habe der Chef des Expertenrates, Heyo Kroemer, der Regierung allgemein über die Situation referiert, daraus gebe es aber "nichts als neuen Stand zu berichten".


Trotz Corona-Welle kaum weniger Flugverkehr am BER 

Die vierte Welle der Corona-Pandemie hat die Reiselust in der Weihnachtszeit am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) nur wenig beeinflusst. Insgesamt starteten und landeten dort im vergangenen Dezember 1,06 Millionen Fluggäste am und damit nur 160.000 Menschen weniger als im Vormonat, wie das Unternehmen mitteilte. Allein während den letzten beiden Dezemberwochen wurden demnach 640.000 Passagiere abgefertigt. Im Dezember 2019 nutzten laut den Angaben aber noch 2,6 Millionen Menschen die damaligen Flughäfen Schönefeld und Tegel. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 9,95 Millionen Passagiere am BER gestartet oder gelandet - fast 900.000 Fluggäste mehr als im Jahr davor und weniger als ein Drittel im Vergleich zum Rekordjahr 2019 mit 35,65 Millionen Passagieren.


Zahl der Omikron-Fälle steigt weiter deutlich 

Die Zahl der Corona-Fälle mit der als besonders ansteckend geltenden Omikron-Variante steigt weiter deutlich. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mitteilte, erhöhte sich die Gesamtzahl der erfassten Fälle binnen eines Tages um 20 Prozent auf 42.556. Damit gab es 7027 Fälle mehr als am Dienstag. Erfasst wurden den Angaben zufolge auch Nachmeldungen aus den vergangenen Wochen. Von der Gesamtzahl der mit Omikron Infizierten mussten laut RKI seit Mitte November 451 Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Das Institut registrierte bislang zwölf Todesfälle im Zusammenhang mit der Variante.

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January 05, 2022 12:33 ET (17:33 GMT)