Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Kultusministerkonferenz spricht sich für neue Quarantäneregeln an Schulen aus 

Angesichts des dynamischen Pandemiegeschehens hat sich die Kultusministerkonferenz (KMK) für eine Überarbeitung der Quarantäneregeln an Schulen ausgesprochen. In einem einstimmig gefassten Beschluss regten die Ressortchefinnen und -chefs der Länder eine Gleichbehandlung der Schulen mit Einrichtungen der wichtigen Infrastruktur an. Das ginge auch mit einer Verkürzung der Quarantäne etwa für Lehrkräfte einher. Zudem verständigte sich die Konferenz darauf, dass auch bereits immunisierte Schüler beziehungsweise das Personal auf das Coronavirus getestet werden können, wenn es angemessen erscheint. Mit Blick auf Schulschließungen und hybride Unterrichtsmodelle bekräftigte die KMK ihren Beschluss vom Dezember darin, dass Präsenzlernen weiterhin absolute Priorität behalten soll.


Energie- und Wasserversorger für flexible Quarantäneregeln 

Der Bundesverband der Energie- und Wasserversorger (BDEW) hat für Schlüsselpersonal flexible Quarantäne-Regelungen gefordert. "Die aktuell diskutierte, generelle Quarantänezeitverkürzung für betriebsnotwendiges Personal ist eine sinnvolle Unterstützung, um mögliche Personalengpässe zu verhindern", sagte BDEW-Chefin Kerstin Andreae dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Mittwoch. Derzeit sei die Lage in den Unternehmen "noch entspannt", doch die Omikron-Variante des Coronavirus könne zu einer "schlagartigen Erhöhung" der Quarantänefälle führen.


Gesundheitsminister für Isolationsende bei bestimmten Beschäftigten nach fünf Tagen 

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern empfehlen, die Isolation nach einer Corona-Infektion bei Beschäftigten in wichtigen Bereichen bereits nach fünf Tagen zu beenden. Die neue Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Petra Grimm-Benne (SPD), sprach am Mittwoch nach Beratungen der GMK von Polizei, Feuerwehr sowie Energie- und Wasserversorgung. Voraussetzung solle ein negativer PCR-Test sein.


WHO warnt angesichts von Omikron vor noch gefährlicheren Varianten 

Angesichts der weltweit grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor der Entstehung noch gefährlicherer Virusvarianten gewarnt. "Wir befinden uns in einer sehr gefährlichen Phase", sagte die WHO-Notfallexpertin Catherine Smallwood der Nachrichtenagentur AFP. Israel meldete am Mittwoch einen neuen Höchststand an Corona-Neuinfektionen. Hongkong verhängte ein Landeverbot für Flugzeuge aus acht Ländern mit massiv steigenden Infektionszahlen wie die USA und Großbritannien.


Ministerium: Omikron dominiert in wenigen Tagen in Deutschland 

Die Omikron-Variante wird wohl in "wenigen Tagen" in Deutschland dominant sein, wie Sebastian Gülde, Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, sagte. Aktuell liege der Anteil bundesweit bei rund 25 Prozent. In einigen nördlichen Bundesländern sei dies bereits der Fall. Berlin hatte am Dienstag erklärt, dass Omikron dort die Delta-Variante des Coronavirus überholt hat. Omikron verläuft laut Bundesgesundheitsministerium zwar milder bei zweifach und besonders bei dreifach Geimpften, doch wegen der explosionsartigen Ausbreitung der Omikron-Variante sei auch mit vielen Krankenhauseinlieferungen zu rechnen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit betonte, dass sich Omikron schneller ausbreite und schneller abklingen könne. Daher würden Bund und Länder bei ihren Beratungen am Freitag über Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und der kritischen Infrastruktur sprechen.


MPK beginnt Freitag um 13 Uhr 

Bund und Länder haben den Beginn ihrer Beratungen über die Corona-Lage auf Freitagmittag festgelegt. "Die Sitzung ist terminiert für Freitag, Beginn 13.00 Uhr", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Wann nach der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) die abschließende Pressekonferenz stattfinde, lasse sich aber noch nicht sagen. Zu den zu erwartenden Beschlüssen wollte Hebestreit keine Angaben machen. "Das diskutieren wir erst im üblichen Verlauf", sagte er. Es gebe allerdings einen "breiten Konsens über das, was jetzt zu tun ist". In der Kabinettssitzung habe der Chef des Expertenrates, Heyo Kroemer, der Regierung allgemein über die Situation referiert, daraus gebe es aber "nichts als neuen Stand zu berichten".


Trotz Corona-Welle kaum weniger Flugverkehr am BER 

Die vierte Welle der Corona-Pandemie hat die Reiselust in der Weihnachtszeit am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) nur wenig beeinflusst. Insgesamt starteten und landeten dort im vergangenen Dezember 1,06 Millionen Fluggäste am und damit nur 160.000 Menschen weniger als im Vormonat, wie das Unternehmen mitteilte. Allein während den letzten beiden Dezemberwochen wurden demnach 640.000 Passagiere abgefertigt. Im Dezember 2019 nutzten laut den Angaben aber noch 2,6 Millionen Menschen die damaligen Flughäfen Schönefeld und Tegel. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 9,95 Millionen Passagiere am BER gestartet oder gelandet - fast 900.000 Fluggäste mehr als im Jahr davor und weniger als ein Drittel im Vergleich zum Rekordjahr 2019 mit 35,65 Millionen Passagieren.


Zahl der Omikron-Fälle steigt weiter deutlich 

Die Zahl der Corona-Fälle mit der als besonders ansteckend geltenden Omikron-Variante steigt weiter deutlich. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mitteilte, erhöhte sich die Gesamtzahl der erfassten Fälle binnen eines Tages um 20 Prozent auf 42.556. Damit gab es 7027 Fälle mehr als am Dienstag. Erfasst wurden den Angaben zufolge auch Nachmeldungen aus den vergangenen Wochen. Von der Gesamtzahl der mit Omikron Infizierten mussten laut RKI seit Mitte November 451 Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Das Institut registrierte bislang zwölf Todesfälle im Zusammenhang mit der Variante.


Hongkong verhängt Landeverbot für Flüge aus acht Ländern 

Hongkong hat im Kampf gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus neue Einschränkungen erlassen. Die Regierung kündigte am Mittwoch ein Landeverbot für Flüge aus acht Ländern an. Die Maßnahme betrifft Reisende aus Frankreich, Großbritannien, den USA, Australien, Kanada, Indien, Pakistan und den Philippinen. "Passagierflüge aus diesen Ländern dürfen nicht in Hongkong landen, und Personen, die sich in diesen Ländern aufgehalten haben, dürfen nicht mehr Flugzeuge nach Hongkong besteigen", sagte Regierungschefin Carrie Lam. Die Regelung, die ab Samstag um Mitternacht für zwei Wochen gelte, betreffe auch Transitflüge.


Lauterbach will Pflegebonus nur für begrenzten Kreis von Pflegekräften 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will den geplanten Pflegebonus nur an einen begrenzten Kreis von Pflegekräften zahlen. "Der Pflegebonus sollte vor allem Pflegekräften bezahlt werden, die in der Corona-Pandemie besonders belastet waren", sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Dann kann der Bonus auch in nennenswerter Höhe angesetzt werden", sagte der SPD-Politiker. "Nur so kann die besondere Leistung von Pflegekräften wirklich gewürdigt werden."


Söder: Müssen bei Quarantäne-Regelung "Bürokratiemonster" verhindern 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) besteht darauf, dass der Corona-Expertenrat eine wissenschaftliche Empfehlung abgibt, bevor Bund und Länder Entscheidungen über weitere Corona-Maßnahmen treffen. Man müsse ein "Bürokratiemonster" bei den Quarantäne-Regelungen vermeiden. Bislang fehle die wissenschaftliche Empfehlung und auch die Bundesregierung habe noch keine Vorschläge für die für Freitag vorgesehene Ministerpräsidentenkonferenz vorgelegt. "Nach allem was man hört, ist es ganz entscheidend, dass es kein Übermaß gibt, sodass man mit Vernunft daran geht", sagte Söder in München.


Lindner lehnt trotz Omikron-Variante neuen Lockdown ab 

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will trotz der zunehmenden Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus auf einen Lockdown verzichten. "Wir wollen auch künftig flächendeckende und pauschale Schließungen vermeiden", sagte Lindner der Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten sowie den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. Omikron sei zwar eine Herausforderung, die eine Reaktion erfordere. "Unser Ziel bleibt dennoch, das gesellschaftliche Leben soweit es geht zu erhalten und soziale Schäden soweit es geht zu vermeiden." Stattdessen solle das Gesundheitssystem in die Lage versetzt werden, bei künftigen Wellen die gesamte Bevölkerung binnen eines Monats impfen zu können.

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January 05, 2022 11:14 ET (16:14 GMT)