Peking (Reuters) - In seinem Bemühen um eine politische Lösung des Kriegs will China nach eigenen Angaben seine unabhängige und unparteiische Position zur Ukraine beibehalten.

Dies teilte Chinas Außenminister Wang Yi laut einer Erklärung des Außenministeriums seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in einem Telefonat am Montag mit. China werde in allen internationalen multilateralen Foren eine "objektive und rationale Stimme" sein und "Friedensgespräche aktiv fördern". Zuvor hatte das Ministerium mitgeteilt, dass die internationalen Gespräche in Saudi-Arabien am Wochenende über eine friedliche Lösung der Ukraine-Krise dazu beigetragen hätten, den internationalen Konsens zu festigen.

An den Gesprächen in Dschidda, die am Sonntag zu Ende gingen, nahmen mehr als 40 Länder teil, darunter China, Indien, die Vereinigten Staaten und europäische Länder. Russland war nicht dabei. China gilt als Alliierter Russlands. China hatte seinen Sondergesandten für eurasische Angelegenheiten und ehemaligen Botschafter in Russland, Li Hui, entsandt, der im Mai sechs europäische Hauptstädte bereiste, um eine gemeinsame Basis für eine eventuelle politische Lösung des Konflikts zu finden. Der Krieg in der Ukraine dauert nun schon mehr als 18 Monate. Peking hat sich bislang geweigert, Moskau für die im Februar 2022 begonnene Invasion in der Ukraine zu verurteilen. Es hat einen eigenen Friedensplan angeboten, der sowohl in Russland als auch in der Ukraine auf ein laues Echo stieß. Die USA und die Nato waren dagegen skeptisch.

Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, wertete am Montag die Gespräche in Saudi-Arabien als Erfolg über Russland. Alle Teilnehmer haben sich demnach zur territorialen Integrität der Ukraine bekannt. Außerdem hätten die Teilnehmer vereinbart, in etwa sechs Wochen ein weiteres Treffen politischer Berater abzuhalten.

(Bericht von Farah Master, geschrieben von Birgit Mittwollen.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)