Das Tübinger Biotechunternehmen CureVac will bei seinem geplanten Börsengang in den USA bis zu 245 Millionen Dollar bei Investoren einsammeln.

In einem öffentlichen Zeichnungsangebot sollen zunächst 13,3 Millionen Stammaktien verkauft werden, teilte die Gesellschaft, die einen Corona-Impfstoff entwickelt, am Montag mit. CureVac will den Zeichnern zudem die Möglichkeit einräumen, darüber hinaus weitere bis zu knapp zwei Millionen zusätzliche Aktien zu erwerben. Der Preis soll voraussichtlich zwischen 14 und 16 Dollar je Aktie betragen. Das Debüt an der US-Technologiebörse Nasdaq ist einer mit der Sache vertrauten Person zufolge bereits für Freitag geplant. CureVac wollte sich dazu nicht äußern.

Die Börsenpläne waren Ende Juli konkreter geworden, als das Unternehmen den Entwurf für seinen Börsenprospekt bei der US-Wertpapieraufsicht SEC eingereicht hatte - die Voraussetzung für ein Listing. Der Börsengang wird federführend von den Investmentbanken Bank of America (BoFA Securities), Jefferies und Credit Suisse (CS) begleitet.

CureVac hatte erst kürzlich 640 Millionen Dollar in einer privaten Finanzierungsrunde eingesammelt, wovon mit 343 Millionen Dollar der größte Teil von der Bundesregierung stammt, die über die Förderbank KfW bei dem Impfstoffentwickler einstieg. Auch der britische Pharmariese GlaxoSmithKline beteiligte sich. Mehrheitseigentümer von CureVac ist die Biotech-Holding Dievini des SAP-Gründers Dietmar Hopp. Er investiert im Zuge des Börsengangs parallel in einer Privatplatzierung weitere 100 Millionen Euro in CureVac.

Mit dem Geld aus dem Börsengang will das Unternehmen vor allem die Entwicklung seines Corona-Impfstoffkandidaten bis zum Abschluss der entscheidenden klinischen Phase-3-Studie und die Erweiterung seiner Produktionskapazitäten finanzieren. Aber auch andere Projekte aus den Laboren von CureVac sollen damit vorangebracht werden. Weltweit befinden sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Ende Juli 165 Covid-19-Impfstoffprojekte in der Entwicklung, davon 26 in der klinischen Erprobung am Menschen. CureVac hatte im Juni als zweites Unternehmen in Deutschland nach dem Mainzer Konkurrenten BionTech, der bereits in den USA notiert ist, eine klinische Studie mit einem Corona-Impfstoff gestartet und hofft, diesen bis Mitte 2021 auf den Markt zu bringen.