Dax und EuroStoxx50 stiegen am Freitag um jeweils etwa ein Prozent auf 13.302 und 3599 Punkte. Der MSCI-Weltindex markierte mit 524,22 Zählern den siebten Tag in Folge ein Rekordhoch. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte am Donnerstag erstmals die 25.000er Marke geknackt.

"Mit der Rally wurden bereits reichlich Vorschusslorbeeren für die heute erwarteten US-Arbeitsmarktdaten verteilt", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Es kann deshalb schnell zu Gewinnmitnahmen kommen, auch wenn die Zahlen das erfüllen, was erwartet wird." Ein weiterer Risikofaktor sei die anhaltende Stärke des Euro, warnte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Setze sich der Höhenflug fort, müssten Exporteure die Preise senken oder einen geringeren Absatz hinnehmen. "Beides wirkt sich negativ auf die Gewinne aus." Mit 1,2045 Dollar blieb der Euro auf Tuchfühlung mit seinem Vier-Monats-Hoch vom Donnerstag.

Von Reuters befragte Analysten rechnen für Dezember mit dem Aufbau von 190.000 Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft. Wichtiger für die Geldpolitik der Notenbank Fed sei allerdings die Lohnentwicklung, betonte Analyst Dirk Gojny von der Essener National-Bank. "Letztlich ist bekannt, dass die USA am Rande der Vollbeschäftigung sind, sich das jedoch nicht in der Entwicklung der Stundenlöhne hinreichend widerspiegelt."

JPMORGAN BEURTEILT AUSSICHTEN FÜR AUTOBRANCHE POSITIV

Auf Unternehmensseite standen vor allem Autobauer hoch im Kurs. Die Experten der US-Bank JPMorgan sagten für 2018 ein solides Wachstum für die Branche voraus. Weder seien neue Hiobs-Botschaften im Zusammenhang mit dem Skandal um manipulierte Abgas-Tests noch negative Wechselkurs-Effekte zu erwarten. Außerdem profitiere der Sektor von der US-Steuerreform. Der Index für die europäische Automobilbranche stieg daraufhin auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 643,49 Punkten. Spitzenreiter war hier der italienisch-amerikanische Konzern Fiat Chrysler, dessen Aktien um bis zu 4,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 17,59 Euro stiegen. JPMorgan hatte die Papiere auf "Overweight" von "Neutral" hochgestuft.

Eine Kaufempfehlung der UBS verhalf Uniper zu einem Kursplus von 1,9 Prozent. Der finnische Konkurrent Fortum könne bereits in diesem Jahr die Kontrolle über den Versorger erringen, prognostizierten die Analysten der Schweizer Großbank. Den Uniper-Minderheitsaktionären winke dabei ein Übernahme-Aufschlag.

Eine Herunterstufung drückte dagegen Dialog Semiconductor bis zu 6,8 Prozent ins Minus auf 24,73 Euro. Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch senkten die Papiere des Chip-Designers auf "Underperform" von "Buy" und setzten das Kursziel auf 21,30 Euro. Die Sicherheitslücke in Prozessoren diverser Hersteller laste auf der Stimmung der Branche. Ein weiterer Grund für die Herunterstufung von Dialog sei der mögliche Absprung des wichtigen Kunden Apple.