China ernannte Wang, einen erfahrenen Diplomaten, am Dienstag zum neuen Außenminister und löste damit den früheren aufstrebenden Star Qin Gang ab, der nach kaum einem halben Jahr im Amt einen Monat lang nicht im Dienst war.

In den Gesprächen zwischen Wang und dem türkischen Außenminister Hakan Fidan ging es unter anderem um die aktuelle Lage in der Ukraine und das globale Finanzsystem, so die Quelle aus dem türkischen Außenministerium.

Russland hat in den letzten Tagen seine Luftangriffe auf ukrainische Getreideziele ausgeweitet, nachdem es eine von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Vereinbarung aus dem Jahr 2022 aufgekündigt hatte, die den sicheren Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer im vergangenen Jahr ermöglicht hatte.

Die Vereinigten Staaten und mehrere europäische Länder haben China gedrängt, seinen Einfluss auf Russland zu nutzen, um ein Ende des Krieges in der Ukraine zu erreichen. Anfang dieses Jahres hat China einen 12-Punkte-Friedensplan veröffentlicht, in dem es den Schutz der Zivilbevölkerung und die Achtung der Souveränität aller Länder fordert.

Während seiner Gespräche mit Wang äußerte Erdogan die Hoffnung, dass die Türkei und China ihre Zusammenarbeit intensivieren würden, da beide Länder eine wichtige Rolle in globalen und regionalen Fragen spielen, so Erdogans Büro in einer nach dem Treffen veröffentlichten Erklärung.

Fidan und Wang sprachen auch über die Entwicklung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen der Türkei und China, so die Quelle des türkischen Außenministeriums.

Ihre Gespräche umfassten die "Harmonisierung der Initiativen von (Chinas) Gürtel und Straße und dem Mittleren Korridor" sowie Atomenergie, Landwirtschaft und Zivilluftfahrt, fügte die Quelle hinzu.

Die beiden Spitzendiplomaten erörterten bei ihren Gesprächen in Ankara auch die Lage der Uiguren, einer mehrheitlich muslimischen ethnischen Minderheit in der westchinesischen Region Xinjiang, so die Quelle.

Menschenrechtsgruppen beschuldigen Peking, die uigurische Bevölkerung in Xinjiang zu misshandeln, einschließlich des massenhaften Einsatzes von Zwangsarbeitern in Internierungslagern. China streitet die Vorwürfe ab.