FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag einen Teil ihrer herben Verluste der vergangenen Tage aufgeholt. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am Mittag kräftig um 0,66 Prozent auf 173,46 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe betrug minus 0,25 Prozent.

Der rasche Zinsanstieg der vergangenen Tage hat damit zumindest vorerst abrupt gestoppt. Am Donnerstag war die Zehnjahresrendite bis auf minus 0,20 Prozent gestiegen. Das war der höchste Stand seit fast einem Jahr. Auslöser der Entwicklung sind steigende Kapitalmarktzinsen in den USA. Dort nehmen die Wachstums- und Inflationsaussichten Fahrt auf, da die Regierung ein Konjunkturprogramm in Billionenhöhe anvisiert.

Ein Grund für den Zinsrückgang vor dem Wochenende könnten Äußerungen ranghoher Notenbanker gewesen sein, obwohl diese nicht sehr viel Neues beinhalteten. EZB-Direktorin Isabel Schnabel warnte, ein zu rascher Anstieg der Kapitalmarktzinsen könne die konjunkturelle Erholung bremsen und eine Reaktion der EZB erforderlich machen. Wie EZB-Chefökonom Philip Lane schloss sie auch eine weitere Zinssenkung nicht aus. Ähnlich hatten sich die beiden EZB-Offiziellen am Donnerstag geäußert.

Am Freitag stehen einige Wirtschaftsdaten auf dem Programm. Angesichts der Unruhen an den Anleihemärkten dürften Preisdaten aus den USA besonders beachtet werden. Es wird der von der US-Notenbank als Inflationsmaß verwendete Preisindex PCE veröffentlicht. Im Berichtsmonat Januar dürften die Preise allerdings noch nicht nennenswert anziehen. Dies wird erst ab dem Frühjahr erwartet, auch aufgrund statistischer Effekte./bgf/jsl/mis