FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Donnerstagnachmittag erneut gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte um 0,24 Prozent auf 170,63 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug minus 0,10 Prozent.

Die Staatsanleihen hatten bereits am Mittwoch davon profitiert, dass die Verbraucherpreise in den USA im Dezember zwar deutlich, aber nur wie erwartet gestiegen waren. Die am Donnerstag veröffentlichten Erzeugerpreise stiegen zudem etwas weniger als erwartet. Damit kam von dieser Seite kein zusätzlicher Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen noch schneller als vom Markt erwartet anzuheben. Gestützt wurden die Anleihen zudem durch schwächer als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten. Die wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche stärker als erwartet gestiegen.

Mit Blick auf die auch in der Eurozone deutlichen Preissteigerungen hätten sich in den zurückliegenden Tagen zahlreiche europäische Währungshüter zu Wort gemeldet und sich darum bemüht, die gegenwärtig am Kapitalmarkt vorherrschenden Inflationssorgen zu dämpfen, schrieb Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank. So hat der französische Notenbankpräsident Francois Villeroy de Galhau jüngst hervorgehoben, dass die Europäische Zentralbank (EZB) alles tun werde, um sicherzustellen, dass die gesamteuropäische Teuerungsrate auf längere Sicht wieder im Einklang mit dem EZB-Ziel steht. An diesem Donnerstag sagte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos, dass von Lohndruck derzeit nicht viel zu sehen sei und dass die Inflation "sicher" zurückgehen werde./jsl/he