Statistik über Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen im Euro-Währungsgebiet: drittes Quartal 2015



PRESSEMITTEILUNG 6. Januar 2016


Statistik über Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen im Euro-Währungsgebiet: drittes Quartal 2015


Im dritten Quartal 2015 verringerten sich die Finanzaktiva der Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen im Euro-Währungsgebiet insgesamt auf 9 037 Mrd € gegenüber 9 069 Mrd € im Vorquartal. Im selben Zeitraum stieg der Bestand an versicherungstechnischen Rückstellungen - den wichtigsten Verbindlichkeiten der Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen - von 7 447 Mrd € auf 7 524 Mrd €. Verantwortlich hierfür war zum Teil eine Zunahme der transaktionsbedingten Veränderungen um 42 Mrd €.


Ausgewählte Bilanzpositionen von Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen

(in Mrd €; nicht saisonbereinigt; Bestände am Ende des Berichtszeitraums; transaktionsbedingte Veränderungen im Berichtszeitraum)




Bestände

Transaktions- bedingte Verände- rungen1

2014

2015

Bestände

Q4

Q1

Q2

2015 Q3

Finanzaktiva insgesamt

8 850

9 431

9 069

9 037

-

Versicherungstechnische Rückstellungen2

7 259

7 648

7 447

7 524

42

Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Lebensversicherungen


3 764


3 912


3 874


3 886


25

Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Pensionseinrichtungen


2 595


2 799


2 640


2 716


15

Prämienüberträge und Rückstellungen für eingetretene Versicherungsfälle


894


932


933


922


1

1 Angaben zu transaktionsbedingten Veränderungen liegen nur für die versicherungstechnischen Rückstellungen im Euro- Währungsgebiet vor.

2 Versicherungstechnische Rückstellungen umfassen die von Versicherern und Pensionseinrichtungen gebildeten Rückstellungen zur Deckung zukünftiger Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern bzw. Leistungsempfängern, Prämienüberträge im Zusammenhang mit Schadenversicherungen und Rückversicherungen sowie Rückstellungen für eingetretene Versicherungsfälle, d. h. die zur Begleichung von Ansprüchen, einschließlich strittiger Forderungen, kalkulierten Auszahlungsbeträge.


Übersetzung: Deutsche Bundesbank

- 2 -



Die Aktivseite der aggregierten Bilanz der Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen im Euro-Währungsgebiet weist aus, dass 41 % der gesamten Finanzaktiva dieses Sektors Ende September 2015 auf Schuldverschreibungen entfielen. Die zweitgrößte Bestandskategorie bildeten Investmentfondsanteile, die 27 % zu den gesamten Finanzanlagen beisteuerten. Aktien, sonstige Dividendenwerte und Beteiligungen machten 11 % aller Finanzaktiva aus.

Was die transaktionsbedingten Veränderungen bei den wichtigsten Komponenten der versicherungstechnischen Rückstellungen betrifft, so erhöhten sich die Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Lebensversicherungen im dritten Quartal 2015 um 25 Mrd €. Die Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Pensionseinrichtungen nahmen im selben Zeitraum um 15 Mrd € zu, während bei den Prämienüberträgen und Rückstellungen für eingetretene Versicherungsfälle im Berichtsquartal ein Plus von 1 Mrd € verzeichnet wurde.

Was die jeweiligen Beiträge der beiden Teilsektoren anbelangt, so betrugen die Finanzaktiva der Versicherungsgesellschaften Ende September 2015 insgesamt 6 898 Mrd €, was 76 % der aggregierten Bilanz des Sektors der Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen entspricht. Die Finanzaktiva der Pensionseinrichtungen beliefen sich insgesamt auf 2 139 Mrd €.


Anmerkung:


Weitere Tabellen, Statistiken und methodische Erläuterungen sowie der Veröffentlichungskalender können auf der Website der EZB unter www.ecb.europa.eu/stats/money/icpf/html/index.en.html abgerufen werden.


Medienanfragen sind an Herrn Andrea Zizola unter +49 69 1344 6551 zu richten.


Europäische Zentralbank Generaldirektion Kommunikation

Internationale Medienarbeit, Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main, Deutschland Tel.: +49 69 1344 7455, E-Mail: media@ecb.europa.eu, Internet: www.ecb.europa.eu

Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.


Übersetzung: Deutsche Bundesbank

Abbildung 1 Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Lebensversicherungen:

Aufschlüsselung nach Art der Versicherungspolice

(in % der gesamten Ansprüche; Ende Dezember 2014)


18,8 % fondsgebunden


81,2 % nicht fondsgebunden


Abbildung 2 Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Pensionseinrichtungen:

Aufschlüsselung nach Art des Versorgungssystems

(in % der gesamten Ansprüche; Ende Dezember 2014)



2,7 % Mischsysteme


15,3 % Festbeitragssysteme


82,0 % Festleistungssysteme


Quelle: EZB.

Anmerkung: Fondsgebundene Versicherungen garantieren dem Versicherungsnehmer keine Rendite. Stattdessen hängt die Rendite von der Leistung des zugrunde liegenden Portfolios ab.

In einem Festbeitragssystem werden die Beiträge des Teilnehmers im Voraus festgelegt, die Höhe der Versorgungszahlungen jedoch nicht.

In einem Festleistungssystem werden künftige Versorgungszahlungen im Voraus festgelegt, z. B. auf der Grundlage der Entwicklung des Arbeitslohns und der Beitragsjahre eines Teilnehmers.

Ein Mischsystem ist eine Kombination der beiden beschriebenen Versorgungssysteme.

Tabelle 1 Aktiva und Passiva von Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen im Euro-Währungsgebiet

(in Mrd €; nicht saisonbereinigt; Bestände am Ende des Berichtszeitraums1))


2014 Q4

2015 Q1

2015 Q2

2015 Q3


Finanzaktiva insgesamt

8 850

9 431

9 069

9 037


Bargeld und Einlagen


738


756


735


720

Darunter: Einlagen bei MFIs im Euro-Währungsgebiet

693

699

679

667

Darunter: Einlagen bei Ansässigen außerhalb des Euro-Währungsgebiets

43

55

54

51


Kredite


515


536


521


528

An Ansässige im Euro-Währungsgebiet

479

499

485

491

MFIs

19

20

19

19

Öffentliche Haushalte

144

152

151

151

Sonstige Finanzintermediäre

31

35

23

27

Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen

87

92

90

90

Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften

58

59

60

61

Private Haushalte

140

141

142

143

An Ansässige außerhalb des Euro-Währungsgebiets

36

36

37

37


Schuldverschreibungen


3606


3785


3631


3673

Von Ansässigen im Euro-Währungsgebiet begeben

2 971

3 098

2 954

2 992

MFIs

699

712

699

692

Öffentliche Haushalte

1 747

1 847

1 731

1 773

Sonstige Finanzintermediäre

281

288

279

279

Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen

14

14

14

13

Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften

230

236

231

234

Von Ansässigen außerhalb des Euro-Währungsgebiets begeben

635

687

677

681


Aktien, sonstige Dividendenwerte und Beteiligungen


923


988


978


966

Börsennotierte Aktien

382

432

424

414

Darunter : Von MFIs im Euro-Währungsgebiet begeben

17

19

19

18

Nicht börsennotierte Aktien

541

556

554

552


Investmentfondsanteile


2 362


2 576


2 506


2 450

Darunter: Von Ansässigen im Euro-Währungsgebiet begeben

2 233

2 433

2 377

2 329


Geldmarktfondsanteile


101


106


102


102

Darunter: Von MFIs im Euro-Währungsgebiet begeben

97

102

98

98


Prämienüberträge und Anteile der Rückversicherer


298


310


311


314

an den versicherungstechnischen Passiva

Darunter: Auf Ansässige im Euro-Währungsgebiet entfallend

264

274

275

279


Sonstige Forderungen/Verbindlichkeiten und Finanzderivate


307


375


283


284


Nichtfinanzielle Vermögenswerte


162


163


164


165


Passiva insgesamt


8 472


8 968


8 683


8 747


Entgegengenommene Kredite


292


311


303


294


Schuldverschreibungen


60


62


61


59


Aktien, sonstige Dividendenwerte und Beteiligungen


569


610


587


590

Börsennotierte Aktien

159

186

161

159

Nicht börsennotierte Aktien

410

424

425

430


Versicherungstechnische Rückstellungen


7 259


7 648


7 447


7 524

Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Lebensversicherungen

3 764

3 912

3 874

3 886

Ansprüche privater Haushalte aus Rückstellungen bei Pensionseinrichtungen

2 595

2 799

2 640

2 716

Prämienüberträge und Rückstellungen für eingetretene Versicherungsfälle2)

894

932

933

922


Sonstige Forderungen/Verbindlichkeiten und Finanzderivate


291


337


284


280

Reinvermögen3)


539


626


549


454

Quelle: EZB.


  1. Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen.

  2. Prämienüberträge beziehen sich auf Schadenversicherungen und Rückversicherungen. Bei Rückstellungen für eingetretene Versicherungsfälle handelt es sich um die zur Begleichung von Ansprüchen, einschließlich strittiger Forderungen, kalkulierten Auszahlungsbeträge.

  3. Das Reinvermögen wird berechnet als Differenz zwischen den gesamten Aktiva (finanzielle und nichtfinanzielle Vermögenswerte) und den Passiva. Es kann auch statistische Diskrepanzen enthalten.

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