"Die Industrie ist entschlossen, die Ziele der Regierung zu unterstützen, ab 2024 jährlich 500.000 neue Pumpen zu installieren", sagte Markus Staudt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), am Donnerstag. Er fügte hinzu, dass die Hersteller ihre Kapazitäten hochfahren.

"Aber wir müssen den rund 11 Millionen alten, ineffizienten und in den letzten Jahren installierten Heizungsanlagen eine Chance geben, auch weiterhin mit grünen Gasen zu arbeiten", sagte er auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Fachmesse ISH, die nächste Woche stattfindet.

Die Berliner Regierung wird Maßnahmen zur Senkung des CO2-Ausstoßes in Gebäuden auf den Weg bringen und damit einen Sektor einholen, der mehr als ein Viertel der gesamten Energie in Europas größter Volkswirtschaft verbraucht und 15% des CO2-Ausstoßes verursacht.

Das Wirtschafts- und das Wohnungsbauministerium schlagen vor, dass neue Heizungsanlagen ab 2024 zu mindestens 65% mit CO2-freier Energie betrieben werden sollen.

Aber ein zu frühes Verbot von Öl und Gas wäre technisch und finanziell unrealistisch, meint die Branche.

"Wir können nicht auf eine rein elektrische Lösung setzen, die einen dringenden und wahnwitzigen Ausbau der Stromnetze erfordern würde", sagte Helmut Bramann, Geschäftsführer eines anderen Branchenverbandes, des ZVSHK.

Ein Verbot würde auch die Tür zu hybriden Systemen verschließen, die nach und nach mehr selbst produzierte Solarthermie und Photovoltaik einführen und die bestehenden Gasleitungen mit erneuerbaren Gasen füllen könnten, fügte er hinzu.

Von den 980.000 neuen Heizungsanlagen, die im letzten Jahr installiert wurden, waren 236.000 Wärmepumpen, die Wärme aus der Luft oder dem Boden gewinnen und deren Absatz um 53% gestiegen ist, wie Daten des BDH zeigen.

Aber etwa 598.500 der bis 2022 installierten Anlagen sind immer noch auf Gas angewiesen, der Rest auf Heizöl und Biomasse, wie z.B. Holzpellets aus Sägewerksabfällen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck versprach bei einem separaten Auftritt finanzielle Unterstützung für die Modernisierung von Wohnungen.