Die Einfuhren verbilligten sich um durchschnittlich 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im Dezember hatte es noch ein Minus von 7,0 Prozent gegeben, im November von 7,2 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem deutlicheren Rückgang von 7,4 Prozent gerechnet. Von Dezember auf Januar stagnierten die Einfuhrpreise. Hier war ein Minus von 0,3 Prozent vorhergesagt worden.

Da die deutsche Wirtschaft viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen sinkende Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an. Aktuell liegt die Teuerungsrate für Verbraucher mit 2,5 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren. Viele Experten rechnen im Jahresverlauf mit einem weiteren Rückgang.

Vor allem Energie konnte zu Jahresbeginn billiger im Ausland eingekauft werden: Die Preise brachen hier um 27,7 Prozent ein. Besonders stark sanken die für Erdgas mit 47,2 Prozent, während Strom um 34,1 Prozent und Steinkohle um 31,0 Prozent günstiger zu haben waren als im Januar 2023. Mineralölerzeugnisse wie Benzin verbilligten sich um 12,6 Prozent, Erdöl um 3,2 Prozent.

Importierte landwirtschaftliche Güter verteuerten sich hingegen, wenn auch nur um 0,1 Prozent. Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kakaobohnen (+73,4 Prozent), Erdbeeren (+56,8 Prozent) und lebende Schweine (+16,8 Prozent). Zu deutlich niedrigeren Preisen importiert wurden dagegen Weizen (-27,1 Prozent) und Rohkaffee (-9,0 Prozent).

Die Statistik wurde auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Dabei wurden Importgüter neu gewichtet. Diese Umstellung erfolgt in der Regel alle fünf Jahre, um Veränderungen besser erfassen zu können.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)