Die deutsche Regierung wird ein zusätzliches Rentensystem einführen, das in die Kapitalmärkte investiert, um sicherzustellen, dass die Renten an die Lohnentwicklung gekoppelt bleiben. Dies geht aus einem Entwurf des neuen Gesetzes hervor, den Reuters am Dienstag einsehen konnte.

Aufgrund der demographischen Entwicklung gerät das deutsche Rentensystem zunehmend unter Druck, da die Lücke zwischen Löhnen und Renten immer größer wird.

Ziel der Reform ist es, bis Ende der 2030er Jahre ein Rentenniveau von mindestens 48% eines Durchschnittslohns zu garantieren. Dies wird es den Rentnern ermöglichen, ihren Lebensstandard im Ruhestand zu halten.

Um die Beitragszahler langfristig zu entlasten, wird mit Krediten aus dem Bundeshaushalt und Transfers von Staatsgeldern ein dauerhafter Kapitalstock aufgebaut.

In einem ersten Schritt will die Regierung in diesem Jahr 12,5 Milliarden Euro (13,56 Milliarden Dollar) Schulden für das so genannte Generationskapital aufnehmen, um es an den Kapitalmärkten zu investieren.

Bis 2036 soll aus den Bundesschulden ein Kapitalstock von 200 Milliarden Euro aufgebaut werden. Die Erträge sollen durch Investitionen in Aktien und Fonds jährliche Ausschüttungen an die Rentenversicherung von 10 Milliarden Euro ermöglichen.

Es wird ein Sicherheitspuffer für die Ausschüttungen eingerichtet, um das Vermögen, insbesondere den gewährten Kreditbetrag, zu schützen.

Die Beiträge zur Rentenversicherung liegen seit 2018 stabil bei 18,6% und werden nach Angaben des Ministeriums bis 2027 auf diesem Niveau bleiben.

Ab 2028 werden die Beiträge auf 20% und ab 2035 auf 22,3% steigen, die dann bis 2045 stabil bleiben, so die Schätzungen des Ministeriums.

($1 = 0,9219 Euro) (Bericht von Maria Martinez; Bearbeitung durch David Evans)