Zwischen Januar und Oktober 2023 entfielen 2 % aller deutschen Kohleimporte auf Russland. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Lieferungen, die vor dem Verbot der Europäischen Union im August 2022 im Rahmen der Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarsches in der Ukraine nach Deutschland und in andere europäische Länder gelangt waren, wie aus einem von Reuters eingesehenen VDKi-Handout hervorgeht.

Im Jahr 2021 lieferte Russland 53% der deutschen Kohleimporte.

Von den insgesamt 28 Millionen Tonnen, die Europas größte Volkswirtschaft in den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 importierte, entfielen 28% auf die Vereinigten Staaten, gefolgt von 27% aus Australien und 15% aus Kolumbien.

Kanada, Polen und Südafrika lieferten kleinere Anteile, wie die Daten ebenfalls zeigten, wobei der VDKi feststellte, dass Südafrika in letzter Zeit aktiver war.

Insgesamt dürften die deutschen Steinkohleimporte im gesamten Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 26,3% auf rund 33,0 Mio. Tonnen gesunken sein, so der VDKi in einer vorläufigen Schätzung in einem Datensatz, der auf einem Empfang in Hamburg vorgestellt wurde.

Diese Zahl liegt in der Nähe des Ergebnisses von 2020 und spiegelt eine Reihe von Trends wider, nämlich: die Auswirkungen einer gedämpften Konjunktur, mildes Wetter, Maßnahmen zur Verringerung des Kohleverbrauchs im Rahmen von Klimaschutzgesetzen, eine höhere Produktion aus erneuerbaren Energien aufgrund ihres anhaltenden Ausbaus und ein Anstieg der Stromimporte aus den europäischen Nachbarländern.

Mit Blick auf die globalen Handelsströme stellte der VDKi fest, dass Russland seine Exporte nach China erhöht hat, die größtenteils über den Schienenverkehr abgewickelt werden, so dass sie in den Statistiken über den Seehandel, der 15 % der gesamten Weltkohleproduktion ausmacht, weniger gut erfasst werden.