Von Andreas Plecko

WIESBADEN (Dow Jones)--Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im November wider Erwarten gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, legten die Umsätze nach Abzug der Inflation um 1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Rückgang um 2,3 Prozent prognostiziert. Für Oktober wurde der monatliche Anstieg um 2,6 Prozent bestätigt.

Auf Jahressicht erhöhten sich die Umsätze im November preisbereinigt um 5,6 Prozent. Im Vergleich zum Februar, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, lagen die realen Umsätze im November kalender- und saisonbereinigt um 8,4 Prozent höher. Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus.

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im November real 0,8 Prozent mehr um als im Vorjahresmonat. Dabei lag der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte um 1,3 Prozent höher. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln setzte im entsprechenden Vergleich real 3,1 Prozent weniger um.

Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze im Novemberim Vergleich zum Vorjahresmonat real um 8,5 Prozent. Das größte Umsatzplus mit real 31,8 Prozent erzielte der Internet- und Versandhandel.

Nach Schätzungen der Statistiker hat der deutsche Einzelhandel im Gesamtjahr 2020 real 4,1 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahr. Die Spannbreite der Schätzungen reicht dabei von 3,9 bis 4,3 Prozent. Diese Schätzungen berücksichtigen den Lockdown in der zweiten Dezemberhälfte und die Einzelhandelsumsätze für die Monate Januar bis November.

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DJG/apo/jhe

(END) Dow Jones Newswires

January 05, 2021 02:16 ET (07:16 GMT)