Deutschlands Solar- und Windkraftinstallationen haben 2023 einen Rekord erreicht, aber nur die Photovoltaik hat die Ziele der Regierung erreicht, so die Industrieverbände, die für dieses Jahr ein weiteres Wachstum mit weiterem Bürokratieabbau erwarten.

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 80% seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken, gegenüber 52% im Jahr 2023.

Mehr als eine Million neue Solarstromanlagen mit einer Leistung von 14 GW wurden im vergangenen Jahr in Deutschland installiert, 85% mehr als im Vorjahr, dank eines Booms bei der Solarenergienachfrage in Privathaushalten. Damit ist Deutschland auf dem besten Weg, das Berliner Ziel für 2030 zu erreichen, erklärte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) am Dienstag.

Rund 7 GW wurden im Privatkundensegment installiert, 135% mehr als im Vorjahr und etwa die Hälfte der gesamten installierten Leistung. Rund 31% oder 4,3 GW kamen aus Solarparks, was einem Anstieg von 40% im Vergleich zu 2022 entspricht, so der BSW weiter.

Der BSW geht davon aus, dass die Nachfrage in diesem Jahr weiter steigen wird und beruft sich dabei auf eine Umfrage, wonach mehr als 1,5 Millionen Hausbesitzer planen, eine Solaranlage auf ihrem Dach zu installieren.

"Wir erwarten einen anhaltenden Solarboom im Jahr 2024", sagte BSW-Chef Carsten Koernig in einer Erklärung und forderte einen Abbau der Bürokratie, um den Zugang zu geeigneten Standorten für Parks zu erleichtern.

Im Windsektor erreichten die vergebenen Ausschreibungen im vergangenen Jahr mit rund 6,4 GW ebenfalls ein Rekordhoch, verfehlten aber das Ziel der Regierung, bis 2030 eine jährliche installierte Onshore-Kapazität von 10 GW zu erreichen, so der Windkraftverband BWE letzte Woche.

Es fehle immer noch an Gesetzen zum Abbau der Bürokratie in diesem Sektor, und die im letzten Jahr verabschiedeten neuen Gesetze seien noch nicht voll wirksam, fügte der BWE hinzu.

"Wenn wir jetzt schnell die Weichen für Genehmigungen, Naturschutz und Repowering stellen, wird 2024 noch erfolgreicher sein", sagte BWE-Chefin Bärbel Heidebroek in einer Erklärung. (Berichterstattung durch Riham Alkousaa; Bearbeitung durch Jan Harvey)