FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gesunken. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am frühen Nachmittag bei 1,1534 US-Dollar gehandelt und damit niedriger als am Vorabend. Auch zum Franken gab der Euro rund um die geldpolitische Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nach und sank mit 1,1496 unter die Marke von 1,15 Franken. Überraschende Aussagen gab es allerdings von der SNB nicht - die Nationalbank hält unverändert an ihrem expansiven Kurs fest. Der Franken habe aber angesichts der höheren politischen Risiken seine Rolle als sicherer Hafen wiedergefunden.

Weiterhin dürfte der Devisenmarkt im Bann des schwelenden Handelskonfliktes zwischen China und den USA stehen. Zuletzt entspannte sich die Lage an den Märkten etwas, auch wenn sich keinerlei Lösung abzeichnete. "Manchmal sind die Wege des Marktes eben doch unergründlich", kommentierten die Analysten vom Bankhaus Metzler.

In der Eurozone beraten die Finanzminister über den Abschluss der Hilfen für Griechenland. Entschieden werden soll über die letzte Rate aus dem seit 2015 laufenden dritten Rettungsprogramm sowie über mögliche weitere Schuldenerleichterungen.

Deutliche Bewegung am Devisenmarkt gab es beim britischen Pfund, das sowohl im Verhältnis zum US-Dollar als auch zum Euro um mehr als ein halbes Prozent zulegte, nachdem es von der Bank of England Hinweise auf eine baldige geldpolitische Straffung gegeben hatte. Zwar setzten die Währungshüter ihre lockere Geldpolitik zunächst unverändert fort. Chefvolkswirt Andy Haldane wechselte allerdings in das Lager der Gegner des aktuellen Kurses. Zudem wurde die Schwelle für einen möglichen Beginn des Abbaus des Wertpapierbestands herabgesetzt.

Zwischenzeitlich hatte auch die norwegische Krone deutlich zugelegt. Hier folgte aber schnell eine Gegenbewegung. Die Notenbank des Landes hat zwar ihre Leitzinsen nicht verändert. Sie stellte jedoch eine Zinserhöhung für September in Aussicht.

In den USA stehen am Nachmittag unter anderen noch Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und der Hauspreisentwicklung auf dem Kalender.

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