FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag seine Gewinne vom Wochenauftakt ausbauen können. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0737 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen.

Der Franken zeigt sich zu wichtigen Währungen fester: Der Euro ist am Nachmittag zur Schweizer Währung unter die Marke von 95 Rappen abgerutscht und notiert noch bei 0,9495 Franken. Auch der Dollar hat zum Franken im Tagesverlauf klar nachgegeben, zuletzt notierte er bei 0,8844 Franken.

Der Dollar litt vor allem unter amerikanischen Konjunkturdaten, die auf eine Schwäche des US-Konsums hindeuteten. Die Einzelhandelsumsätze erhöhten sich im Mai um lediglich 0,1 Prozent und damit schwächer als erwartet. Zudem fiel die Erlösentwicklung im Vormonat schlechter aus als bisher bekannt. "Die US-Verbraucher lassen nach", kommentierte Ian Shepherdson, Chefökonom vom Analysehaus Pantheon.

Der Euro erhielt dagegen etwas Rückenwind von Wirtschaftsdaten aus Deutschland. Die ZEW-Konjunkturerwartungen hellten sich im Juni zwar nur leicht auf, allerdings das elfte Mal in Folge. "Die Botschaft lautet: Ein Aufschwung steht ins Haus", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Auch andere Indikatoren hatten zuletzt auf eine wirtschaftliche Belebung hingedeutet.

Hinzu kam, dass sich die Lage am französischen Anleihemarkt nicht weiter zuspitzte. In der vergangenen Woche waren die Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus Frankreich deutlich gestiegen, nachdem die Europawahl starke Stimmengewinne für rechtspopulistische Parteien gebracht hatte. Staatspräsident Emmanuel Macron rief daraufhin nationale Neuwahlen aus, was die politische Unsicherheit drastisch erhöhte. Auch der Euro war in Mitleidenschaft gezogen worden.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2323 Dollar gehandelt. Das waren gut vier Dollar mehr als am Vortag.

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