FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag seine Kursgewinne vom Vortag ausgebaut. Zeitweise stieg die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2378 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit etwa zwei Wochen. Am Nachmittag wurde der Euro wieder etwas tiefer bei 1,2355 gehandelt. Das ist aber immer noch fast ein halber Cent mehr als am Morgen.

Gegenüber dem Schweizer Franken hat die Gemeinschaftswährung die Marke von 1,18 übersprungen. Aktuell kostet ein Euro 1,1815 Franken. Das Dollar-Franken-Paar tendiert derweil mit 0,9563 wenig verändert.

Den entscheidenden Impuls für den Euro lieferte ein Medienbericht, in dem EZB-Rat Ewald Nowotny Aussagen über eine erste Zinserhöhung in der Eurozone getroffen hatte. Demnach könnte der Einlagensatz für Geschäftsbanken, eine Art Gebühr für geparktes Geld bei der EZB, in einem ersten Schritt von derzeit minus 0,4 Prozent auf minus 0,2 Prozent angehoben werden. Zuvor hatte Nowotny, der auch der Chef der österreichischen Notenbank ist, am Morgen in einer Rede in London klargestellt, dass die Zeit für eine schrittweise Normalisierung der Geldpolitik gekommen ist.

Neue Produktionsdaten aus der französischen und italienischen Industrie sorgten dagegen nicht für grössere Impulse im Handel mit dem Euro. In beiden Ländern war die Produktion hinter den Erwartungen zurückgeblieben. In Deutschland hatte zuletzt ein überraschender Produktionsdämpfer für etwas Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone gesorgt.

Weiter auf Talfahrt blieb der russische Rubel. Seit der Ankündigung neuer Sanktionen der USA gegen Russland zum Wochenauftakt hat die russische Währung zum Dollar fast 10 Prozent an Wert verloren. Zuletzt mussten für einen Dollar mehr als 63 Rubel gezahlt werden. Der Rohstoffgigant Glencore aus der Schweiz hatte wegen der Sanktionen ein Aktientauschgeschäft mit dem russischen Aluminiumproduzenten Rusal platzen lassen. Ausserdem war eine für Mittwoch vorgesehene Versteigerung russischer Staatsanleihen abgesagt worden.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87183 (0,87088) britische Pfund, 132,28 (131,66) japanische Yen und 1,1792 (1,1790) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete im freien Handel am Nachmittag 1340,02 Dollar - 3,67 Dollar mehr als am Vortag. Gefixt wurde die Feinunze Gold in London zuletzt am Montag mit 1331,95 (Freitag: 1331,20) Dollar.

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