Bern (awp/sda) - Wichtige Schlagzeilen der Sonntagspresse in nicht verifizierten Meldungen:

"SonntagsBlick":

Schweden hat laut dem "SonntagsBlick" aufgrund der Cryptoleaks-Angelegenheit eine Gedenkfeier mit Aussenminister Ignazio Cassis abgesagt. Am 15. Oktober hätte in Stockholm ein feierliches Dinner mit dem Bundesrat und der schwedischen Aussenministerin Ann Linde stattfinden sollen. Anlass sei das 100-Jahr-Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen der Eidgenossenschaft und dem Königreich gewesen. Das schwedische Aussenministerium habe den Termin jedoch platzen lassen, hiess es. Als Grund wird der Entscheid des Bundesrats vom Juni genannt, gegen die Firma Crypto International AG in Steinhausen ZG ein Exportverbot zu verhängen. Das Unternehmen ist im Besitz zweier Schweden. Zudem sei Stockholm empört darüber, dass man durch den Beschluss selbst keine Cybersecurity-Software mehr aus Steinhausen einführen dürfe. Aufgrund des Ausfuhrverbots sähen sich die Eigentümer gezwungen, die Firma zu liquidieren. Das Aussendepartement EDA bestätigte der Zeitung, dass zur Feier des hundertjährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Schweden eine Zusammenkunft auf Aussenministerebene vorgesehen gewesen war. "Dieses Treffen wird gemäss heutigem Kenntnisstand nicht stattfinden", hiess es aus dem EDA weiter.

"SonntagsZeitung":

UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber will laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" die Deutsche Bank kaufen. Weber plane mit seinem neuen Konzernchef Ralph Hamers die Übernahme einer grossen europäischen Bank, hiess es. Zu Webers potenziellen Fusionszielen gehörten neben der Deutschen Bank aber auch die britische Barclays. Andere Namen, die in den Strategiespielen des Verwaltungsratspräsidenten eine Rolle spielten, seien die deutsche Commerzbank und die britische Lloyds Banking Group. Innerhalb der UBS schaue man sich gezielt nach Banken um, die ähnlich aufgestellt seien, mit denen das Schweizer Kreditinstitut in Konkurrenz stehe, sich aber gleichzeitig auch gut ergänze, insbesondere beim Investmentbanking, hiess es weiter. Die UBS wollte sich zu den Informationen nicht äussern, schreibt die Zeitung weiter.

"NZZ am Sonntag":

Martin Ackermann, Professor für Mikrobiologie an der ETH Zürich und Leiter der Covid-Task-Force des Bundes, hält weiterhin an der eingeschlagenen Strategie zur Bekämpfung des Coronavirus fest. "Ja, zu dieser Strategie gibt es zurzeit - das ist meine Sicht - keine Alternative", sagte er gegenüber der "NZZ am Sonntag". Diese Vorgehensweise greife nur punktuell in das Leben der Bevölkerung und in die Wirtschaft ein. "Deshalb ist sie einfacher und billiger und weniger einschneidend als die flächendeckenden Massnahmen, die bei hohen Fallzahlen nötig wären", hiess es weiter. Auch von einer Durchseuchung hält Ackermann wenig. "Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten einer Durchseuchung sind viel zu hoch", erklärte er. Die Strategie der Schweiz zur Bekämpfung von Corona beruhe auf Hygiene- und Abstandsregeln, auf Masken, auf Tests und Verfolgung von Kontaktpersonen sowie auf Isolationen und Quarantänen. Damit könne das Land eine zweite Welle abwenden, gab sich Ackermann zuversichtlich.

"Le Matin Dimanche":

Die Impfung von Kindern gegen die saisonale Grippe könnte die Ausbreitung von Covid-19 in der Schweiz verlangsamen. Dies schreibt die Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche" unter Berufung auf Angaben des Bundesamtes für Gesundheit BAG. Es sei von Interesse, alle Kinder zu impfen, um Menschen zu schützen, bei denen das Risiko von Komplikationen im Falle einer Influenza besteht, hiess es diesbezüglich. Es sei zudem eine historische Erfahrung in Japan gewesen, wo Kinder jahrelang routinemässig geimpft worden waren. Als die Behörden aber aus Geldmangel und aus Unsicherheit über die Wirksamkeit der Vorgehensweise die Kinderimpfungen zurückgefahren hatten, entdeckten die Japaner, dass die Zahl der Influenza-Komplikationen bei älteren Menschen sprunghaft stieg.

"SonntagsZeitung":

Der Bund will laut der "SonntagsZeitung" mit privaten Schnüfflern allfälligen Missbrauch bei der Kurzarbeit aufspüren. Dazu greife er zu einem ungewöhnlichen Mittel, indem der Bund private Firmen suche, die Kurzarbeitssünder aufspüren sollen. Dabei gebe das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco den Detektiven viel Macht, hiess es weiter. Die privaten Kontrolleure dürften bei Firmen mit Kurzarbeit gemäss Ausschreibungsunterlagen "Kontrollen vor Ort" durchführen. Die Bundesbehörden wollen den Schnüfflern sogar "die Erarbeitung von Verfügungen und Entscheiden mit Rechtscharakter sowie die Führung von Gerichtsverfahren" übertragen. Experten und Politiker bemängeln gegenüber der Zeitung allerdings, dass der Staat hoheitliche Aufgaben an Private delegiere.

"NZZ am Sonntag":

Der Baselbieter Eric Nussbaumer soll der neue Präsident der Neuen Europäischen Bewegung Nebs werden. Dies berichtet die "NZZ am Sonntag". Der Nebs-Vorstand schlage den SP-Nationalrat als Nachfolger der abtretenden Martin Naef und François Cherix vor. Nussbaumer wolle die europapolitische Diskussion in der Schweiz wiederbeleben und sie auf alle Optionen ausdehnen, inklusive dem EU-Beitritt, hiess es. Dazu solle die Nebs auch politisch wieder breiter aufgestellt werden. Für das Vizepräsidium der Bewegung seien darum drei weitere Nationalräte aus mehreren Parteien vorgesehen, Sibel Arslan von den Grünen, Roland Fischer von den Grünliberalen und Vincent Maitre aus der CVP, schreibt das Blatt.

"SonntagsZeitung":

Der Bund zwingt laut der "SonntagsZeitung" die Fluggesellschaft Swiss zu einer unrealistisch hohen Gewinnerzielung. Um sicherzustellen, dass die Fluggesellschaft den ihr gewährten Kredit zum Überstehen der Coronavirus-Krise auch tatsächlich zurückzahlen kann, habe der Bund strenge Gewinnziele in die Rettungsverträge geschrieben. Die Zeitung beruft sich dabei auf mehrere übereinstimmende Quellen. Demnach muss die Swiss im Jahr 2023 eine halbe Milliarde Franken an Gewinn auf Stufe Ebitda erreichen. Im Jahr 2024 sei es sogar ein Betriebsgewinnziel von mehr als 600 Millionen Franken. Bei Nichterreichen könnte der Bund im Extremfall Eigentümer der Swiss werden, hiess es weiter. Das Erreichen der Gewinnvorgaben sei allerdings aufgrund der anhaltenden Coronavirus-Pandemie sehr unsicher, schrieb das Blatt weiter.

"NZZ am Sonntag":

Viele Schweizer wollen laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" gerne ihren Stromanbieter wechseln, weil sie mit den Unternehmen nicht zufrieden sind. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Umfrage des Unternehmens BEN Energy. Rund 49 Prozent der Kunden würden ihren Versorger im Freundeskreis nicht weiterempfehlen. Rund 58 Prozent der Befragten machten sich zudem Gedanken über einen Anbieterwechsel und 15 Prozent von ihnen planten, bei der ersten Gelegenheit ihren Stromversorger wechseln zu wollen. Die Werte der Kundenzufriedenheit von Elektrizitätsversorgern lägen obendrein deutlich unter jenen von Banken oder Autoherstellern, hiess es weiter.

"SonntagsBlick":

Mitarbeiter stellen Blochers Ems-Chemie laut dem "SonntagsBlick" kein gutes Zeugnis als Arbeitgeber aus. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Analyse des Online-Portals Kununu. In den vergangenen Jahren hätten auf Kununu 70 Ems-Chemie-Mitarbeiter eine Bewertung abgegeben. Im Schnitt erhielt das Unternehmen dabei nur 2,5 von fünf möglichen Punkten. Zudem würden lediglich 22 Prozent der Mitarbeiter die Ems-Chemie als Arbeitgeberin weiterempfehlen. Beide Werte seien im Vergleich zu anderen Chemie- und Pharmakonzernen schlecht. Auf dem Portal würden vor allem eine schlechte Work-Life-Balance, eine veraltete Infrastruktur sowie der Umgang mit den Mitarbeitern kritisiert. Die Ems-Chemie unter der Führung von Magdalena Martullo-Blocher lässt diese Kritik jedoch kalt. "Arbeitnehmer-Bewertungsplattformen sind nicht repräsentativ, da in erster Linie Frust abgeladen wird. Wir tauschen uns alle zwei Wochen mit unseren Mitarbeitervertretungen aus. Unsere sehr langen Betriebszugehörigkeiten sprechen für sich", hiess es von der Firma diesbezüglich gegenüber der Zeitung.

"SonntagsBlick":

Zweifel-Chips boykottieren laut einer Meldung des "SonntagsBlick" die ausländischen Detailhändler Aldi und Lidl. Sie bemühten sich seit längerer Zeit, die Traditionsmarke in ihre Sortimente zu bekommen. Sie erhofften sich davon nicht nur einen Mehrumsatz, sondern auch mehr Swissness. "Ja, es stimmt. Wir bemühen uns schon seit Jahren darum, unseren Kunden Zweifel-Chips anbieten zu können. Bis jetzt hat es aber leider nicht geklappt", hiess es von Aldi gegenüber der Zeitung. "Wir können bestätigen, dass wir grundsätzlich an den Zweifel-Chips interessiert sind, und denken, dass diese unser bestehendes Angebot gut ergänzen würden", erklärte Lidl zum "SonntagsBlick". "Als eine der beliebtesten Schweizer Marken ist es uns ein grosses Anliegen, unsere Produkte überall dort verfügbar zu haben, wo unsere Konsumentinnen und Konsumenten sind, sei es im Detailhandel, an der Tankstelle, am Kiosk oder in der Gastronomie", hiess es von Zweifel zu der Angelegenheit. Den Inhalt von Verhandlungen trage man aber nicht in die Öffentlichkeit, erklärte die Firma weiter.

"NZZ am Sonntag":

Der Presserat hat eine Beschwerde des Journalisten und Verlegers Christoph Pfluger gegen die "NZZ am Sonntag" in allen Punkten abgewiesen. Dies gab die Zeitung selbst in einem Artikel bekannt. Im Mai hatte die Zeitung geschrieben, Pfluger, einer der Initianten der Proteste gegen die Coronavirus-Massnahmen des Bundes, habe sich mehrmals in den Dunstkreis von Rechtsaussen begeben. Gegen diese Beschreibung wehrte sich Pfluger ebenso wie gegen die Passage, er habe mit Aussagen und Texten die Existenz des Coronavirus angezweifelt. Der Presserat gab aber der "NZZ am Sonntag" recht.

"SonntagsBlick":

Food-Bestellungen haben sich laut einer Meldung des "SonntagBlick" in diesem Jahr verdoppelt. Die Zeitung beruft sich dabei auf Angaben der Anbieter. So bestätigte etwa Eat.ch eine Verdopplung der Lieferungen. "Wir haben gesehen, dass die Frequenz bei bestehenden Kunden massiv zunahm, und hatten zugleich so viele Neukunden wie noch nie", hiess es von Firma. Zudem seien auch Bestellungen am Mittag wichtig geworden.

"Le Martin Dimanche":

Die Westschweizer Zeitung "Le Martin Dimanche" enthüllt Details aus dem immer noch vertraulichen Bericht einer Kommission des Grossen Rates von Wallis über illegale Bauten in Verbier. Es gebe grosse Kritik am Kanton, hiess es. So seien Whistleblower ignoriert worden; die Rede ist auch von laschen Kontrollen sowie von einer schuldigen Passivität angesichts offensichtlich illegaler Handlungen. Das in Verbier eingerichtete System habe Entwicklern und Architekten seit Jahren den Bau gigantischer illegaler Gebiete unter Verstoss gegen das Gesetz ermöglicht. So seien Spas, Fitness- und andere Schwimmbäder etwa als Fahrradräume oder andere angeblich unbewohnbare Flächen getarnt gewesen.