Bern (awp/sda) - Die Covid-19-Impfung, der bevorstehende Entscheid des Bundesrates für einen neuen Kampfjet und der Genderstern: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

Themen rund um das Coronavirus

"NZZ am Sonntag":

Bund und Kantone haben sich zum Ziel gesetzt, dass sich 80 Prozent der Menschen in der Schweiz gegen Covid-19 impfen lassen. Das meldet die "NZZ am Sonntag" unter Berufung auf mehrere gut informierte Personen. Auf die ganze Bevölkerung gerechnet wären das rund 6,9 Millionen Geimpfte. Bisher war man von 5,2 bis 5,7 Millionen Geimpften ausgegangen. Grund für das angehobene Ziel ist die Delta-Variante des Coronavirus. "Wir rechnen damit, dass die Delta-Variante in der Schweiz in vier bis sechs Wochen dominant sein wird", liess sich Urs Karrer, Vizepräsident der wissenschaftlichen Taskforce, zitieren. Gefährlich werden kann sie vor allem Ungeimpften. Um eine schwere Welle im Herbst abzuwenden, müssten möglichst viele Menschen gegen Covid-19 geimpft sein. Das Angaben des Bundesamt für Gesundheit nimmt bei der Kommunikation nun verschiedene Zielgruppen ins Visier, darunter junge Frauen. Auch die Kantone treffen Massnahmen, damit sich möglichst viele impfen lassen.

"NZZ am Sonntag":

Wegen schwerer Nebenwirkungen der Covid-19-Impfung fordern zwei Personen Geld vom Bund. Wie die "NZZ am Sonntag" berichtet, haben sie beim Departement des Innern (EDI) ein Gesuch um eine Entschädigung oder Genugtuung eingereicht. Das bestätigte eine Sprecherin der Zeitung. Zu den Absendern der Gesuche, den geforderten Geldbeträgen und den geltend gemachten Impf-Nebenwirkungen machte sie aber keine Angaben. Die Forderungen stützen sich auf eine Bestimmung im Epidemiengesetz. Dort ist für die Entschädigung keine Höhe festgelegt. Bei der Genugtuung dagegen gilt eine Obergrenze von 70'000 Franken.

"SonntagsBlick":

Der einst mit Ethno-Uhren bekannt gewordene Michel Jordi lanciert eine neue Idee: Über die von ihm zusammen mit sieben Unternehmen entwickelte hybride Gesichtsmaske, bestehend aus einem transparenten Schild und einem auswechselbaren Filter, berichtet der "SonntagsBlick". "Maskit" ist eine zertifizierte Community-Maske, deren Filter bis zu zehn Mal gewaschen und mehrfach verwendet werden kann. sie sorge für Sicherheit, Sichtbarkeit des Gesichts, gute Atmungsaktivität und Akustik, sagt Jordi. Im Savoy Hotel Baur Zürich ist die Maske derzeit im Test. Komplett soll die Maske rund 50 Franken kosten. Ein sicherer Schutz vor dem Coronavirus werde trotz gelockerter Maskenpflicht noch lange nötig sein, sagt Jordi.

"NZZ am Sonntag":

Zwar haben sich viele Schülerinnen und Schüler wegen der Schulschliessungen im Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 mit Computern ausgerüstet. Nun stehen aber etliche Geräte unbenutzt herum, wie die "NZZ am Sonntag" gestützt auf eine Erhebung der Schweizerischen Koordination für Bildungsforschung (SKBF) bei rund 6500 Schülerinnen und Schülern schreibt. Durchgeführt wurde diese an Primarschulen, Berufsschulen und Gymnasien. "Man ist noch weit entfernt von einer breiten Nutzung der digitalen Möglichkeiten", liess sich Bildungsforscher Stefan Wolter zitieren. Dagmar Rösler, die Präsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) wehrt sich gegen den Eindruck, die Lehrkräfte täten sich schwer mit der Digitalisierung: "Die grosse Mehrheit ist auf den Zug aufgesprungen."

"SonntagsZeitung"/"Le Matin Dimanche":

Corona-Selbsttests bringen den Anbietern gutes Geld, wie die "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche" berichten. Für die fünf Tests, die pro Kopf und Monat gratis abgegeben werden, bezahlt der Bund mit rund 60 Franken weit mehr als die Herstellungskosten. Die Herstellung eines einzelnen Tests kostet ungefähr einen Franken. Roche beispielsweise kauft die Tests bei der Herstellerin SD Biosensor in Südkorea für knapp zwei Franken und verlangt von den Händlern in der Schweiz Fr. 5.50 pro Test. Nach Roche verdienen auch die Apotheken und die Online-Anbieter mit, wie die Zeitungen schreiben. Roche wollte keine Angaben zu den Einnahmen aus den Tests machen. Auch die Vertragspartner dürfen nichts dazu preisgeben. Inzwischen hat der Bundesrat den Preis, den er für den Bezug der Tests in der Apotheke festlegt, aber von 12 auf 10 Franken gesenkt. Für Geimpfte sind die Tests zudem nicht mehr gratis.

Sonstige Themen:

"SonntagsBlick":

Nach Indiskretionen, wonach der Bundesrat sich noch vor der Sommerpause für den US-Tarnkappenjet F-35 entscheiden dürfte, berichtet der "SonntagsBlick" über einen Brief, der der Offerte für den Eurofighter an die Schweiz beigelegen habe. Unterzeichnet haben den Brief die Verteidigungsminister von Deutschland, Italien, Spanien und Grossbritannien. Der Schweiz werden im Brief grenzüberschreitende Partnerschaft in den Bereichen militärische Kooperation, Energie, wirtschaftliche Zusammenarbeit, wissenschaftliche Vernetzung, Umwelt- und Verkehrspolitik, Digitale Technologien, Cyber Security sowie Infrastrukturprojekte angeboten, wie die Zeitung gestützt auf nicht genannte Quellen berichtet. In der Verwaltung preise eine starke Gruppe das Rüstungsgeschäft als Mittel zur Kompensation der europapolitischen Risiken. Die Armee indes bevorzuge den F-35.

"SonntagsZeitung":

Über eine Gegenoffensive von Eurofighter-Hersteller Airbus berichtet die "SonntagsZeitung": Alle sieben Bundesratsmitglieder müssten das Gesamtpaket beurteilten, lässt sich Bernhard Brenner, Vertriebschef von Airbus Defence and Space, zitieren. Es dürfe nicht sein, dass der Entscheid für den neuen Schweizer Kampfjet allein auf Grund von militärischen Kriterien gefällt werde. "Die wirtschaftlichen und politischen Elemente sind genauso wichtig." Airbus macht geltend, dass nach dem Verhandlungsabbruch beim Rahmenabkommen das Verhältnis zur EU verbessert werden könnte. Entscheide sich die Schweiz für eine Zusammenarbeit mit drei EU-Staaten, werde dies den Dialog mit der EU vereinfachen und helfen, mit Brüssel neue Wege zu finden.

"SonntagsBlick":

Die SP möchte, dass sich nach den abgebrochenen Verhandlungen über ein Rahmenabkommen Bern und Brüssel bald wieder ins Gespräch kommen. SP-Co-Präsident und Nationalrat Cédric Wermuth (AG) und Nationalrat Fabian Molina (ZH) haben deshalb am Freitag an einem Treffen von Europas sozialdemokratischen Parteispitzen teilgenommen, wie der "SonntagsBlick" berichtet. Die SP zähle auf direkte Kontakte mit europäischen Sozialdemokraten, vor allem zu jenen, die in der EU-Kommission sässen, liess sich Molina zitieren. Gesprochen haben Wermuth und Molina unter anderem mit dem deutschen SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Kontakt aufgenommen habe sie auch mit Elisa Ferreira, der EU-Kommissarin für Kohäsion sowie mit Nicolas Schmidt, dem EU-Kommissar für Beschäftigung und Soziales.

"NZZ am Sonntag":

Sunrise UPC will in den nächsten fünf Jahren in der Schweiz rund 3 Milliarden Franken investieren. Das sagt Mark Fries, Chef von Liberty Global, dem Mutterkonzern von Sunrise UPC, im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Der Ausbau von 5G und das Aufrüsten des Festnetzes auf Geschwindigkeiten von 10 Gigabyte verlangten riesige Investitionen. Sunrise UPC wolle Marktanteile gewinnen, sowohl bei den Geschäftskunden als auch bei den Privatkunden. Das Unternehmen habe einen starken Hebel in der Hand: "Wir können beim bisherigen UPC-Kundenstamm für mobile Dienste werben und dem bisherigen Sunrise-Kundenstamm Festnetz-Produkte anbieten. Der kombinierte Kundenstamm bietet sehr viel Potenzial für Cross-Selling."

"SonntagsZeitung":

Der Genderstern bereitet dem Verein Schweizerischer Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer (VSDL) Stirnrunzeln. Das Sternchen, das Frauen dazu verhelfen soll, nicht mehr nur mitgemeint zu sein, soll an Gymnasien und Mittelschulen verwendet werden dürfen, aber nicht als Fehler angestrichen werden. So will es der Verein handhaben, wie die "SonntagsZeitung" berichtet. Pascal Frey, Präsident des VSDL, gibt sich derweil als Gegner des Sternchens zu erkennen: "Er scheint ein plausibles Mittel auszudrücken, dass man alle mitmeint. Tatsächlich wird mit ihm aber nur die notwendige breite gesellschaftliche Diskussion umgangen." Anfang Woche wurde bekannt, dass die Bundeskanzlei Genderstern, Genderdoppelpunkt, Gender-Gap und Gender-Mediopunkt in Texten des Bundes nicht zulässt. Über an den Gymnasien zulässige Schreibweisen entscheiden laut dem Zeitungsbericht die Kantone.