Bern (awp/sda) - Wichtige Schlagzeilen der Sonntagspresse in nicht verifizierten Meldungen:

"SonntagsZeitung" / "Le Matin Dimanche":

In der Schweiz sind jahrelang Babys laut der "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche" mit schweren Hirnschäden zur Welt gekommen, weil ihre Mütter während der Schwangerschaft ein Medikament eingenommen hatten. Depakine sei sogar ein heute noch weit verbreitetes Mittel gegen Epilepsie und Migräne. Seit mehr als fünfzehn Jahren zeigten Studien aber, dass es beim ungeborenen Kind neben körperlichen auch schwere geistige Schäden bewirken könne. Das Risiko liege bei 30 bis 40 Prozent. Trotzdem informierten Ärzte werdende Mütter nicht und auch die Heilmittelbehörde Swissmedic habe über die Wirkungen zu spät gewarnt. In Frankreich seien bis zu 6500 Kinder betroffen. Swissmedic seien bisher in diesem Zusammenhang 39 Fälle geistiger oder körperlicher Schädigungen gemeldet worden, schrieben die Zeitungen weiter. Es werde allerdings eine hohe Dunkelziffer vermutet.

"NZZ am Sonntag":

Das Bundesverwaltungsgericht hat laut der "NZZ am Sonntag" in den letzten Monaten mindestens vierzig Beschwerden von Asylsuchenden gutgeheissen und die entsprechenden Entscheide zur Neubeurteilung ans Staatssekretariat für Migration SEM zurückgewiesen. In allen Fällen habe das Gericht gerügt, dass das Staatssekretariat den Gesundheitszustand der Gesuchsteller nicht genügend abgeklärt habe. Das Asylgesetz schreibe aber vor, dass abgewiesene Asylsuchende nicht aus der Schweiz abgeschoben werden dürfen, falls ihre Abschiebung aus medizinischen Gründen unzumutbar ist. Das SEM führt dies gegenüber der Zeitung auf die neuen Verfahrensabläufe zurück, die seit dem März 2019 gelten. Es sei nicht von Beginn an immer allen Beteiligten klar gewesen, welche medizinischen Dokumente zu welchem Zeitpunkt bei welchen Stellen einzureichen sind, hiess es. Allerdings macht die Zeitung ein weiteres Problem aus - in den Asylzentren des Bundes mangele es an Ärzten, hiess es.

"SonntagsBlick":

Der Nachrichtendienst des Bundes NDB hat im vergangenen Jahr 1196 Asyldossiers auf eine Bedrohung für die innere oder äussere Sicherheit der Schweiz überprüft. Dies berichtet der "SonntagsBlick" unter Berufung auf Zahlen des NDB. In 25 Fällen habe der Geheimdienst eine Ablehnungsempfehlung abgegeben. Die dschihadistische Bedrohung steht bei der Ablehnung im Vordergrund, bei den Betroffenen dürfte es sich in aller Regel also um islamistische Extremisten, Angehörige einer Terrororganisation oder aber um Kriegsverbrecher handeln. Weiter ins Detail gehe der Geheimdienst nicht. Fest stehe: Asyldossiers aus Ländern wie Syrien, Irak, Afghanistan, Somalia oder Jemen würden systematisch ganz genau unter die Lupe genommen.

"SonntagsZeitung" / "Le Matin Dimanche":

Das Bundesratsfoto 2020 hätte laut der "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche" eine Hommage an die Beatles werden sollen. Alles sei bereits lange Zeit geplant gewesen - doch dann seien die Anwälte des Bundes eingeschritten. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga habe die Regierungsmitglieder wie die Beatles auf dem Cover des Albums "Abbey Road" auf einem Fussgängerstreifen abbilden wollen. Dies sollte zu Musik, die Sommaruga am Herzen liege, sowie zu den Themen ihres Departements, wie dem Verkehr, einen Bezug herstellen. Ein Sprecher der Verwaltung bestätigte den Zeitungen, dass das Vorhaben rechtliche Fragen aufgeworfen habe. Weil man nicht hundertprozentig sicher war, ob Urheberrechtsprobleme auftreten könnten und der Bund aber keinen Rechtsstreit riskieren wollte, habe man sich für ein anderes Motiv zum Bundesratsfoto 2020 entschieden, hiess es.

"SonntagsBlick":

In Bern hat es laut dem "SonntagsBlick" eine Attacke auf einen SVP-Politiker gegeben. Nachdem bereits Ende Jahr Christoph Mörgeli und Roger Köppel in Zürich mit Milchshakes überschüttet worden waren, attackierten Unbekannte diesmal den S-Klasse-Mercedes des Stadtberner SVP-Parteipräsidenten Thomas Fuchs. Sie überschütteten das Fahrzeug mit Kleister, und bewarfen es mit Eiern. Die Attacke habe sich am Abend vor Silvester im Berner Lorrainequartier ereignet. Fuchs weilte in einem Restaurant. Der Politiker, der selbst im Immobilien-Geschäft tätig ist, sprach gegenüber der Zeitung von einer "unguten Mischung von Reitschülern und Kapitalismusgegnern", die sich im Quartier manifestiere. Am Freitag erstattete er Anzeige wegen Sachbeschädigung. Die Berner Kantonspolizei bestätigte dies auf Anfrage des "SonntagsBlicks".

"NZZ am Sonntag":

Das Bundesamt für Polizei Fedpol hat vergangenes Jahr laut der "NZZ am Sonntag" zum ersten Mal zwei Ausländer aus der Schweiz ausgewiesen, weil sie mutmassliche Mitglieder der italienischen Mafia seien. Daneben habe das Amt die Ausweisung zweier Männer wegen des Verdachts auf Terror verfügt. Die Zeitung beruft sich auf Angaben der Behörde. Damit erhöht sich die Zahl der Ausländer, die Fedpol seit 2016 ausgewiesen hat, auf 23. Die rechtliche Grundlage dafür, sei ein Artikel im Ausländer- und Integrationsgesetz. Von den 23 Ausweisungen wurden bis jetzt allerdings erst deren 17 vollzogen, wie die Zeitung weiter schreibt. Fünf scheiterten, weil die Betroffenen Iraker sind und ihnen in der Heimat Folter oder sogar die Todesstrafe drohe.

"SonntagsZeitung":

Ein neues Urteil des Bundesgerichts verpflichtet laut der "SonntagsZeitung" die Aargauer Staatsanwaltschaft, wegen Verdachts auf Geldwäscherei gegen die Basler Kantonalbank BKB zu ermitteln. Eigentlich habe sie die Untersuchungen einstellen wollen. Die BKB stehe im Fokus, weil viele Kunden des Vermögensverwalters ASE ihr Konto bei ihr hatten und, weil sie ASE beim Aufsetzen des Quanto Strategic Currency Fund auf den Cayman Islands geholfen haben soll. Ein BKB-Sprecher sagte gegenüber der Zeitung, dass das Bundesgericht entschieden habe, dass die Staatsanwaltschaft die Untersuchung habe nicht einstellen dürfen. Ob der Vorwurf der Geldwäscherei zutreffe oder nicht, sei nicht Gegenstand des Entscheids gewesen. Der Vorwurf sei aus Sicht der BKB jedoch nach wie vor unbegründet, hiess es. Der Zürcher Anwalt Claudio Kerber hatte im Jahr 2015 Strafanzeige wegen Geldwäscherei erstattet. Die Staatsanwaltschaft sei nun verpflichtet, Ermittlungen gegen die BKB als Unternehmen sowie gegen die verantwortlichen Personen der Bank aufzunehmen, sagte er gegenüber der "SonntagsZeitung".

"NZZ am Sonntag":

Die Bundesanwaltschaft BA hat den Argentinier Eduardo Deluca, einen ehemaligen Generalsekretär des südamerikanischen Fussballverbands Conmebol, per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe von 36'000 Franken und einer Busse von 5000 Franken verurteilt. Dies meldet die "NZZ am Sonntag". Die BA sehe es als erwiesen an, dass sich Deluca der Gehilfenschaft zur ungetreuen Geschäftsbesorgung schuldig gemacht habe. Der entsprechende Strafbefehl sei noch nicht rechtskräftig. Ein zweites Strafverfahren gegen den Paraguyaner und ehemaligen Conmebol-Präsidenten Nicolas Leoz habe die BA dagegen eingestellt. Leoz war im vergangenen August einem Herzinfarkt erlegen. Im Zusammenhang mit dem Abschluss der beiden Verfahren verfügte die BA auch die Rückzahlung von rund 16 Millionen Franken an den südamerikanischen Fussballverband. Die Gelder waren auf Konten von Leoz und Deluca bei der Bank Julius Bär und der Credit Suisse beschlagnahmt worden.

"SonntagsZeitung":

Im Raser-Unfall mit Todesfolge im Skigebiet Lenk des Berner Oberlandes vor einem Jahr ist es laut der "SonntagsZeitung" zu einer Verurteilung gekommen. Ein heute 21-Jähriger war auf der Piste in ein vier Jahre altes Mädchen geknallt - das Kind wurde fortgeschleudert und war später im Spital verstorben. Die Staatsanwaltschaft Oberland in Thun BE verurteilte den Mann wegen fahrlässiger Tötung. Die Zeitung beruft sich dabei auf den Strafbefehl. Demnach war der Jugendliche "mit hohem Tempo (mind. 50 km/h)" auf einer blauen Piste unterwegs. Laut der Staatsanwaltschaft verletzte der Raser gleich mehrere Pisten-Regeln des Skiverbands FIS. Für seine Tat kassierte er eine bedingte Geldstrafe von 100 Tagessätzen à 110 Franken. Zudem wurde er mit 2700 Franken gebüsst.

"SonntagsBlick":

In der Schweiz und in Liechtenstein sind im vergangenen Jahr laut dem "SonntagsBlick" 311'466 neue Personenwagen auf die Strassen gekommen. Dies seien 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zeitung beruft sich auf eine Auswertung von Auto-Schweiz. Im Jahr 2019 verfügte erstmals mehr als jedes zehnte neue Auto über einen alternativen Antrieb. So lag der Anteil von Elektro-, Hybrid-, Gas- und Wasserstoff-Modellen bei 13,1 Prozent. Der Anteil der am Stromnetz aufladbaren Modelle habe zudem mit 5,6 Prozent einen neuen Höchstwert erreicht; rein elektrische Personenwagen konnten obendrein ihren Marktanteil auf 4,2 Prozent mehr als verdoppeln. Angesichts der ab diesem Jahr strengeren CO2-Vorschriften rechnet Auto-Schweiz mit einem weiteren Anstieg des Alternativ-Marktanteils, hiess es.

"NZZ am Sonntag":

Viele Menschen können laut der "NZZ am Sonntag" selbst einfache Finanzfragen nicht richtig beantworten. Das Phänomen nennt sich finanzieller Analphabetismus und sei auch hierzulande weit verbreitet. Ein Grossteil der Bevölkerung in der Schweiz habe grosse Wissenslücken auf diesem Gebiet, sagte Annamaria Lusardi, Wirtschaftsprofessorin an der George Washington University in den USA, die das Phänomen seit rund zwanzig Jahren erforsche. Die Schweiz bewege sich bei Finanzwissen nur im oberen Mittelfeld. Die deutsche Schweiz schneide dabei besser ab als die französische. Besonders betroffen seien Junge, Alte, Frauen und diejenigen mit wenig Einkommen sowie geringer Ausbildung. Ein spezielles Problem zeige sich bei älteren Menschen. Diese neigten dazu, ihr Finanzwissen zu überschätzen. "Deshalb sind sie ideale Zielgruppen für Betrüger", sagte Lusardi gegenüber der Zeitung.

"Le Matin Dimanche" / "SonntagsBlick":

Laut der Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche" und dem "SonntagsBlick" finden sieben von zehn Befragten die Schweizer Preise für importierte Markenprodukte als zu hoch. Die Zeitung beruft sich auf eine Umfrage des Instituts GFS-Zürich unter rund 1000 Personen in der Schweiz im Auftrag der Fair-Preis-Initiative. Damit befürworteten rund 68 Prozent der Befragten die Initiative. Rund 20 Prozent lehnten sie ab. Aus der Befragung geht ausserdem hervor, dass 48 Prozent der Teilnehmer ab und zu im Ausland einkauften. Zeitschriften seien laut den Angaben nach wie vor in der Schweiz 51 Prozent teurer als in Frankreich. Und ein Deutscher zahle zudem für Spielzeug Made-in-China rund 25 weniger als ein Schweizer.