Zwar bleiben Apple, die Google-Muttergesellschaft Alphabet und Microsoft an der Spitze der globalen Börsen-Rangliste (Stand: 27. Dezember), wie die Unternehmensberatung EY (Ernst & Young) errechnet hat. Doch haben sich mit Tencent und Alibaba auf den Plätzen sieben und acht zum ersten Mal überhaupt zwei chinesische Unternehmen in die Top Ten vorgearbeitet. Beide haben ihren Börsenwert 2017 mehr als verdoppelt - auf 484 Milliarden und 444 Milliarden Dollar. Vor zwei Jahren lagen sie noch auf den Rängen 28 und 20. Spitzenreiter Apple 2017 einen Kurssprung von 41 Prozent hingelegt und ist nun 876 Milliarden Dollar wert.

Deutsche und europäische Unternehmen rangieren weiterhin unter ferner liefen. Europas Nummer eins ist der britisch-niederländische Ölkonzern Royal Dutch Shell, der mit einem Börsenwert von 276 Milliarden Dollar auf Rang 17 liegt. Unmittelbar dahinter folgt mit dem Nahrungsmittelkonzern Nestle (264 Milliarden Dollar) das erste schweizerische Unternehmen. Auch die Schweizer Pharmakonzerne Roche (213 Milliarden, Rang 31) und Novartis (195 Milliarden, Rang 37) liegen noch deutlich vor dem deutschen Börsen-Krösus SAP. Er erreicht in der weltweiten Rangliste mit einem Marktwert von 135 Milliarden Dollar Platz 62 und ist damit auch der wertvollste europäische IT-Konzern.

"Der digitale Wandel geht in Europa noch zu langsam voran", schließt EY-Deutschland-Chef Hubert Barth aus der Rangliste. Nur in der IT- und Online-Wirtschaft ließen sich an den Börsen hohe Wertzuwächse erzielen. "In Europa dominieren dagegen noch die traditionellen Industriebranchen." Sieben der zehn teuersten Unternehmen der Welt bauen auf digitale Geschäftsmodelle. Sogar Berkshire Hathaway, die Investmentgesellschaft von Anlage-Guru Warren Buffett, die auf traditionelle Branchen baut, musste Amazon und Facebook vorbeiziehen lassen und wurde zum ersten Mal seit Jahren aus den Top fünf verdrängt. Der US-Ölkonzern Exxon Mobil fiel von Platz fünf auf elf.

SIEMENS-RIVALE GE STÜRZT TIEF

Großer Verlierer im Ranking ist aber General Electric. Der Siemens-Rivale verlor in diesem Jahr fast die Hälfte seines Börsenwerts und stürzte von Platz 10 auf 54 ab. Dabei ist der Wert der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt im Schnitt um fast 26 Prozent auf 20,2 Billionen Dollar gestiegen. Mit einem Marktwert von jeweils mehr als 100 Milliarden Dollar haben es sechs deutsche Konzerne in die Top 100 geschafft. Sie erreichten im Schnitt ein Kursplus von 27 Prozent, sind mit 662 Milliarden Dollar zusammen aber gerade einmal so viel wert wie Microsoft allein.

Siemens kommt mit 117 Milliarden Dollar weltweit auf Platz 72, Bayer folgt mit 104 Milliarden Dollar auf Rang 84 und lässt den Rivalen BASF (102 Milliarden, Platz 89) einmal mehr hinter sich. Der einzige deutsche Finanzkonzern von Weltrang ist die Allianz (103 Milliarden, Platz 85). Die deutsche Autoindustrie ist nur mit Volkswagen vertreten. Die Wolfsburger schafften mit einem Börsenwert von 101 Milliarden Dollar (Platz 94) nach dem Diesel-Skandal die Rückkehr in die Elite-Liga.