ROUNDUP 2: Inflation geht etwas zurück - Noch kein Grund zur Entwarnung

WIESBADEN - Kleiner Lichtblick für Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland: Erstmals seit Juli hat sich die Inflation wieder etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 10 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Zuvor war die Jahresteuerungsrate drei Monate in Folge gestiegen und hatte im Oktober einen Wert von 10,4 Prozent erreicht. Analysten hatten für November eine unveränderte Rate erwartet.

ROUNDUP/China: Massive Polizeipräsenz verhindert Proteste - Impfungen geplant

PEKING - Massive Polizeipräsenz hat in mehreren chinesischen Städten ein Wiederaufflammen der Proteste gegen die harte Null-Covid-Politik verhindert. Trotz des Unmuts in der Bevölkerung über Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests will die Regierung an den rigorosen Maßnahmen festhalten. Wie der Sprecher der Gesundheitskommission, Mi Feng, am Dienstag in Peking mitteilte, soll jedoch die Impfkampagne vorangetrieben werden - insbesondere in der älteren Gruppe der Bevölkerung.

USA: Verbrauchervertrauen trübt sich erneut ein

WASHINGTON - Die Stimmung der Verbraucher in den USA hat sich im November erneut eingetrübt. Das Verbrauchervertrauen fiel zum Vormonat um 2 Punkte auf 100,2 Punkte, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit Juli. Analysten hatten im Schnitt mit einem noch etwas stärkeren Rückgang auf 100,0 Punkte gerechnet.

USA: Häuserpreise legen unerwartet etwas zu - FHFA

NEW YORK - In den USA sind die Hauspreise im September unerwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat legten die Preise geringfügig um 0,1 Prozent zu, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Volkswirte wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 1,2 Prozent gerechnet.

USA: Hauspreise steigen erneut schwächer - Case-Shiller-Index

NEW YORK - Auf dem US-Immobilienmarkt bremsen die steigenden Zinsen den Preisauftrieb weiter ab. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten stiegen die Häuserpreise im September zum Vorjahresmonat um 10,4 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Das ist der schwächste Preisanstieg seit Anfang 2021. Im Sommer 2022 waren die Preise zeitweise um mehr als 20 Prozent gestiegen.

ROUNDUP: G7 koordinieren Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der Ukraine

BERLIN - Um ihre Ermittlungen zu in der Ukraine verübten Kriegsverbrechen besser zu koordinieren, haben die Justizminister der G7-Staaten die Einrichtung einer konkreten Kontaktstelle in jedem Staat vereinbart. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte nach dem Treffen der Minister am Dienstag in Berlin: "Wir waren uns alle einig, dass abscheulichste Kriegsverbrechen in der Ukraine stattfinden." Bei der verbesserten Zusammenarbeit gehe es vorrangig darum, Beweismaterial zu sichern und Doppelarbeit zu vermeiden.

GESAMT-ROUNDUP: Baerbock geißelt Putins Ukraine-Krieg als Zivilisationsbruch

KIEW/BUKAREST - Immer neue Raketen und Gefechte, Stromausfälle und Kälte: Wegen der Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine wirft Außenministerin Annalena Baerbock Russland jetzt sogar einen "Bruch der Zivilisation" vor - ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit dem Holocaust verwendet wird. Ein solches Vorgehen sei für sie lange unvorstellbar gewesen, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei einem Nato-Treffen in Bukarest. Der Westen versucht nun, für die Ukraine weitere Hilfe zu mobilisieren. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) telefonierte mit Präsident Wolodymyr Selenskyj.

ROUNDUP 2: Union lehnt Migrationsreformen ab - Chancen-Aufenthaltsrecht geändert

BERLIN - Nach der Kritik an den Plänen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für eine beschleunigte Einbürgerung stoßen auch die Vorschläge für die erleichterte Fachkräftezuwanderung bei der Opposition auf Vorbehalte. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), warnte am Dienstag in Berlin davor, "dass man flächendeckend mit dem deutschen Pass um sich wirft". Dem angepeilten Punktesystem für eine vereinfachte Einwanderung in den Arbeitsmarkt erteilte er ebenfalls eine Absage. Dazu will das rot-grün-gelbe Bundeskabinett an diesem Mittwoch ein Eckpunktepapier verabschieden.

ROUNDUP 2/Geduldsprobe um das 49-Euro-Ticket: Start erst im Frühjahr möglich

BERLIN/BREMEN - Millionen Fahrgäste werden beim geplanten Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr zunehmend auf eine Geduldsprobe gestellt. Wegen offener Finanzfragen könnte sich die Einführung der neuen Fahrkarte für 49 Euro im Monat bis zum Frühjahr verzögern. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hält nun eine Einführung des Tickets erst zum 1. Mai für realistisch. Zuvor hatte der Verband den 1. März als machbar bezeichnet. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte ursprünglich als Ziel für die Einführung Anfang 2023 genannt.

ROUNDUP 4: Flüssiggas aus Katar soll Deutschland helfen - aber erst ab 2026

DOHA - Katar will von 2026 an in größerem Umfang Flüssigerdgas nach Deutschland liefern. Die geplante Menge könnte etwa drei Prozent des deutschen Jahresbedarfs decken. Der Energieriese Qatar Energy unterzeichnete dazu am Dienstag Abkommen mit dem US-Unternehmen Conoco Phillips, das das Gas nach Brunsbüttel liefern soll, wo derzeit ein Flüssiggasterminal gebaut wird. Damit kommt Deutschland einen weiteren Schritt voran, weggefallene Gaslieferungen aus Russland zu ersetzen.

ROUNDUP: Nato antwortet mit mehr Ukraine-Hilfe auf Russlands Raketen

BUKAREST - Die Nato will auf die verheerenden russischen Raketenangriffe gegen zivile Infrastruktur in der Ukraine mit einem weiteren Ausbau der Unterstützung antworten. "Wir sehen, dass Präsident Putin versucht, den Winter als Kriegswaffe einzusetzen", sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag am Rande von Beratungen mit den Außenministern der 30 Bündnisstaaten in Bukarest. Deswegen müsse man die Unterstützung ausbauen.

ROUNDUP: Habeck will Industrie in Deutschland nicht kaputtgehen lassen

BERLIN - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat auch wegen eines drohenden Handelskonflikts mit den USA eine aktivere Industriepolitik Deutschlands und der EU angekündigt. Der Grünen-Politiker sagte am Dienstag auf einer Industriekonferenz in Berlin: "Wer glaubt, dass wir den Industriestandort Deutschland kaputtgehen lassen, der hat die Rechnung ohne die deutsche Industrie gemacht." Auch die Bundesregierung sei entschlossen zu handeln.

ROUNDUP: Kritik an Reform von Fachkräftezuwanderung und Staatsbürgerschaft

BERLIN - Nach der Kritik am Regierungsvorhaben einer beschleunigten Einbürgerung stoßen auch erste Pläne für die erleichterte Fachkräftezuwanderung bei der Opposition auf Vorbehalte. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), warnte am Dienstag in Berlin davor, "dass man flächendeckend mit dem deutschen Pass um sich wirft". Dem anpeilten Punktesystem für eine vereinfachte Fachkräftezuwanderung erteilte er ebenfalls eine Absage.

Eurozone: Wirtschaftsstimmung hellt sich überraschend deutlich auf

BRÜSSEL - Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im November überraschend deutlich aufgehellt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Punkte auf 93,7 Punkte, wie die Europäische Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Anstieg auf 93,2 Punkte erwartet. Der Indikator liegt aber immer noch deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt. Zuvor war der Indikator achtmal in Folge gesunken.

ROUNDUP: Wirtschaftsliberaler russischer Politiker Kudrin tritt zurück

MOSKAU - Der wirtschaftsliberale Politiker Alexej Kudrin gibt sein Amt als Leiter des russischen Rechnungshofes auf. Er habe bei Präsident Wladimir Putin seinen Rücktritt eingereicht, schrieb Kudrin am Dienstag in seinem Telegram-Blog. Nach 25 Jahren im Staatsdienst wolle er sich auf Projekte in der Privatwirtschaft konzentrieren.

Schweizer Wirtschaft wächst im dritten Quartal nur noch leicht

BERN - Die Schweizer Wirtschaft ist in den Sommermonaten unerwartet schwach gewachsen. Während die Binnenwirtschaft relativ rund läuft, spürt die Industrie das sich eintrübende internationale Umfeld. Im dritten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Im Jahresvergleich wuchs das BIP in den Monaten Juli bis September um 0,5 Prozent.

Reallöhne sinken wegen hoher Inflation immer stärker

WIESBADEN - Die anhaltend hohe Inflation entwertet die Gehälter der Menschen in Deutschland immer stärker. Im dritten Quartal waren die Einkommen zwar nominal 2,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, wurden aber von den um 8,4 Prozent gestiegenen Verbraucherpreisen mehr als aufgezehrt. Daraus ergibt sich nach weiteren Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ein realer, also um die Preisentwicklung bereinigter Lohnverlust von 5,7 Prozent. Dies ist der höchste Verlust seit Einführung der Statistik im Jahr 2008, wie die Behörde am Dienstag berichtete.

ROUNDUP: 'Wirtschaftsweise' und Verband für schnellere Einbürgerungen

BERLIN - Die Vorsitzende der "Wirtschaftsweisen", Monika Schnitzer, hat sich hinter die von der Bundesregierung geplante Reform des Staatsbürgerschaftsrechts gestellt. Eine erleichterte Einbürgerung stärke die Integration der in Deutschland lebenden und arbeitenden Ausländerinnen und Ausländer, sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). "Angesichts des demografischen Wandels und des steigenden Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels ist das unbedingt zu begrüßen."

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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