FRANKFURT (Dow Jones)--Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) schlagen gemeinsam mit dem Beratungshaus Deloitte einen Energiewende-Fonds (EWF) vor. Sie sehen einen solchen Fonds als einen wichtigen Baustein für die Finanzierung der Energiewende. Mit diesem Fonds könnte allen Energieunternehmen beispielsweise über stille Einlagen und Genussrechte (sogenanntes Hybridkapital) oder klassische Unternehmensbeteiligungen privates Eigenkapital bereitgestellt werden. Das Anfangskapital des EWF sollte bei 30 bis 50 Milliarden Euro liegen.

Bisher seien Investitionen in die Energiewende weitgehend kreditfinanziert. Weil aber die Investitionstätigkeit und damit die Finanzierung in den kommenden Jahren um ein Vielfaches gesteigert werden müssen, würde die vermehrte Aufnahme von Fremdkapital die Eigenkapitalquote der Unternehmen senken. Um dennoch auch zukünftig für Kreditgeber attraktiv zu sein, müsse in vielen Unternehmen zunächst die Eigenkapitalquote wieder erhöht werden.

Dafür müsse privates Kapital mobilisiert werden, das jedoch in einem direkten Wettbewerb mit anderen Investitionsmöglichkeiten stehe. Da Eigenkapital aufgrund eines höheren Risikos das teuerste Kapital auf dem Finanzmarkt ist, sollen professionelle Fondsstrukturen sowie staatliche flankierende und risikominimierende Maßnahmen (wie finanzielle Garantien oder Bürgschaften durch Bund und Länder) für Konditionen sorgen, die sowohl für Kapitalnehmer als auch für Kapitalgeber attraktiv sind, so die Forderung der Beteiligten.

Sie verweisen auf den "enormen" Finanzierungsbedarf für die Energiewende. Die deutsche Energiewirtschaft rechne bis 2030 mit Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro - bis 2035 sogar mit 1,2 Billionen Euro.

DJG/hru

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June 02, 2024 07:16 ET (11:16 GMT)