Berlin (Reuters) - Der Lockdown bei wichtigen Handelspartnern in Europa drückt die Stimmung der deutschen Exporteure deutlich.

Die Ifo-Exporterwartungen der Industrie brachen im November um 9,1 auf minus 2,1 Punkte ein, wie das Münchner Institut am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage unter 2300 Unternehmen mitteilte. Das ist der schlechteste Wert seit einem halben Jahr. "Insbesondere die Heftigkeit der zweiten Corona-Welle in vielen europäischen Ländern belastet das Exportgeschäft", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Der Anstieg der Infektionszahlen bei wichtigen Handelspartnern wie Frankreich, Italien und Spanien schürt die Angst vor einer nachlassenden Nachfrage.

Einen deutlichen Dämpfer beim künftigen Auslandsgeschäft erwartet die Automobilbranche. "Der Optimismus der vergangenen Monate ist verflogen", sagte Fuest dazu. Mit deutlichen Rückgängen rechnet auch die Nahrungsmittelindustrie. Die Maschinenbauer gehen eher von einer konstanten Entwicklung bei ihren Exportumsätzen aus, ebenso die Metallbranche. Weitere Zuwächse erwarten hingegen die Chemische Industrie und die Elektrobranche.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres brachen die deutschen Warenexporte um 11,7 Prozent auf 880 Milliarden Euro ein. Die Lockdowns könnten wichtige Lieferketten unterbrechen, Investitionen verzögern und die Nachfrage dämpfen.