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Capri (Reuters) - Angesichts anhaltender russischer Luftangriffe bekennen sich die G7-Außenminister dazu, die Fähigkeiten der Ukraine zur Flugabwehr zu stärken.

Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die die Minister zum Abschluss ihres Treffens auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri am Freitag veröffentlichten. Für dieses Ziel werde man auch mit Partnerländern zusammenarbeiten. US-Außenminister Antony Blinken betonte, es sei unerlässlich, dass die Ukraine sofort mehr Hilfe bekomme.

Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte in ihrer Abschluss-Pressekonferenz, die Ukraine brauche eine bessere Flugabwehr "jetzt, sofort". Die jüngste Initiative ihrerseits und von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius dazu sei "zentrales Thema" des G7-Treffens gewesen. Es komme jetzt auf jedes einzelne System an, das jeweils eine Stadt vor russischen Luftangriffen schützen könne. Die G7-Staaten bündelten dazu ihre Kräfte, gemeinsam mit der Nato. Baerbock verwies in diesem Zusammenhang auf ein Sondertreffen des Nato-Ukraine-Rats am Freitag in Brüssel.

"VOR ALLER AUGEN"

Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine kritisierte die G7 auch die Rolle Chinas. Das Reich der Mitte sei der wichtigste Unterstützer der militärischen Basis von Russland, sagte Blinken. Die Regierung in Peking könne nicht einerseits gute Beziehungen zum Westen wollen und andererseits die größte Gefahr für die Sicherheit in Europa seit dem Ende des Kalten Kriegs befeuern. Auch Baerbock kritisierte, wenn die Regierung in Peking "vor aller Augen" eine immer engere Partnerschaft mit Russland eingehe, "dann können wir dies nicht hinnehmen". China müsse zumindest seinen Einfluss auf Russlands Präsident Wladimir Putin geltend machen, damit der Krieg beendet werde.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba gab sich am Rande der Beratungen der G7-Ressortchefs versöhnlich. Der Westen habe die Möglichkeiten, "der Ukraine schnellstmöglich alle notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, um Europa vor einem größeren Krieg zu bewahren", sagte er vor Journalisten. Dazu seien auf Capri konkrete Schritte vereinbart worden. Am Donnerstag hatte Kuleba den Westen noch wegen eines zu großen Zögerns bei der Hilfe für die Ukraine kritisiert. Zur Gruppe der sieben stärksten westlichen Demokratien gehören Deutschland, die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan.

(Bericht von Crispian Balmer, Angelo Amante, Alexander Ratz; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)