Der Dax stieg um 1,5 Prozent auf 13.168 Punkte und machte damit die Verluste seit der Woche vor Weihnachten wieder wett. Von seinem Anfang November erreichten Rekordhoch von 13.525 Punkte ist er aber noch ein Stück entfernt. Der EuroStoxx50 gewann 1,7 Prozent auf 3569 Zähler. "Funken des Rekordrauschs an der Wall Street springen auf das Frankfurter Börsenparkett über", sagte Timo Emden, Deutschland-Chef des Online-Brokers DailyFX. Der starke Euro ließ laut Händlern aber keine Euphorie aufkommen.

Schon kurz nach Handelsbeginn knackte der Dow Jones erstmals in seiner über 100-jährigen Geschichte auf Anhieb die psychologisch und technisch wichtige Marke von 25.000 Punkten und stieg um bis zu 0,7 Prozent auf ein neues Allzeithoch von über 25.105 Zählern. Auch der S&P500 sowie die Nasdaq erreichten noch vor Handelsschluss in Europa neue Bestmarken. Sie stiegen um 0,6 und 0,5 Prozent auf 2729 und 7098 Zähler. Der Dax lugte dagegen nur kurz über 13.200 und zog sich dann wieder zurück.

Vor allem der weltweit brummende Konjunkturmotor hob die Stimmung der Investoren. So liefen sowohl die Industrie als auch der Servicesektor in Deutschland und der Euro-Zone Ende 2017 so rund wie lange nicht mehr. Auch aus China kamen gute Zahlen vom Dienstleistungssektor. In den USA schufen die Firmen dem Personaldienstleister ADP zufolge im Dezember 250.000 neue Stellen - 60.000 mehr als erwartet. Der Bericht gilt als Vorbote für die am Freitag anstehenden amtlichen Zahlen.

Viele Börsianer blieben hierzulande aber skeptisch. Der starke Euro, der zeitweise auf Vier-Monats-Hoch von nur noch knapp unter 1,21 Dollar stieg, verteuert Waren aus dem Währungsraum auf dem Weltmarkt und erschwert den Firmen so ihr Geschäft.

INTEL BLEIBEN WEGEN CHIP-PROBLEMEN UNTER DRUCK

Im Dax zählten die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank mit einem Plus von 2,7 und 2,1 Prozent zu den Favoriten. Anleger waren erleichtert, dass die Umstellung auf neue EU-Vorschriften zum Anlegerschutz am Mittwoch offenbar weitgehend reibungslos funktionierte. Im Schnitt gewannen die europäischen Banken 2,5 Prozent.

Im Dow Jones hielten erneut Intel mit einem Abschlag von bis zu 5,7 Prozent die rote Laterne. Am Mittwoch hatten die Aktien schon 3,4 Prozent verloren. Experten haben unter anderem bei Chips des Branchenführers Sicherheitslücken entdeckt. Zwar sind auch Chips des Rivalen AMD betroffen, die Aktien setzten aber ihren Höhenflug vom Mittwoch fort und stiegen zeitweise um über sieben Prozent. Händler verwiesen auf Spekulationen, dass AMD Intel nun doch leichter Marktanteile abjagen könnte.

Im großen Bogen warfen US-Anleger Aktien von Kaufhausketten wie Macy's oder J.C. Penny aus den Depots. Die durch den Online-Handel in immer stärkere Bedrängnis geratenden Einzelhändler mit Läden hatten im Weihnachtsgeschäft zwar mehr umsetzen können, doch reichte das Investoren nicht, die keine nachhaltige Verbesserung der Geschäftslage sahen.