Erinnern wir uns: Als die Containerpreise in die Höhe schnellten, lag der Aktienkurs des deutschen Unternehmens Hapag-Lloyd im Jahr 2022 bei über 450 Euro, während er heute bei etwa 175 Euro liegt. Die Aktie von DHL flirtete 2021 mit 60 Euro und liegt aktuell bei rund 38 Euro. Trotz der allgemeinen Verlangsamung des Konsums ist der Lieferrausch noch nicht vorbei, wie die Bestrebungen anderer kleinerer Unternehmen in der Branche zeigen.

Zuletzt hat Cainiao Smart Logistics Network, der Logistikzweig des chinesischen Riesen Alibaba, in Hongkong einen Antrag auf Börseneinführung gestellt. Das Unternehmen hofft, etwa 3 Milliarden US-Dollar zu beschaffen, um seine Expansion zu finanzieren - insbesondere im Bereich der sogenannten "letzten Meile"-Lieferung.

Es ist nicht das einzige Unternehmen, das ein Auge auf die Marktplätze geworfen hat: Das indonesische Unternehmen J&T Express, das in Südostasien, Lateinamerika und im Nahen Osten tätig ist, äußerte Anfang des Jahres den Wunsch, an der Hongkonger Börse gelistet zu werden, nachdem es ein erstes Projekt für 2022 wegen zu großer Marktvolatilität auf Eis gelegt hatte. Das Unternehmen strebt eine Bewertung von etwa 20 Milliarden US-Dollar an, basierend auf dem Wert, der in seiner letzten privaten Finanzierungsrunde 2021 erreicht wurde. J&T Express plant, 5 bis 10% seiner Aktien zu veräußern.

Im August beantragte die in Shenzen notierte chinesische Fluggesellschaft SF Holding eine Sekundärnotierung an der Börse von Hongkong, um ihre Abdeckung des asiatischen Kontinents zu verbessern und mögliche Übernahmen zu tätigen.

Vor einigen Tagen ging schließlich der chinesische Seefrachtspezialist LC Logistics an derselben Börse an den Start.
 
Obwohl die Ambitionen dieser Unternehmen beträchtlich sind, warnen einige Beobachter vor einer Sättigung des Marktes. Künstliche Intelligenz, Effizienzsteigerung, Skaleneffekte und Konsolidierung der Branche dürften dabei eine Rolle spielen.