- von Jörn Poltz

"Bei den Geschäftserwartungen überwiegt zum ersten Mal seit Dezember 2012 die Zahl der Pessimisten", sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag zum Geschäftsklima-Index. Während die Sorgen über einen ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der EU stiegen, schwächten die USA mit dem Regierungsstillstand ihre Rolle als Anker der Weltwirtschaft. Ungelöst ist auch der Handelsstreit zwischen den USA und China.

Wohlrabe verwies auf das Verhältnis von optimistischen und pessimistischen Einschätzungen für die kommenden sechs Monate. Mehr als sieben Jahre lang hätten hier die Optimisten die Oberhand gehabt. Dies kehre nun ins Negative um.

Das Ifo-Institut hatte bereits im Dezember seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft auf 1,1 Prozent für 2019 gesenkt. Mittlerweile haben weitere Institutionen wie der Internationale Währungsfonds und laut Insidern die Bundesregierung ihre Einschätzungen zurückgenommen. "Der aktuelle Geschäftsklima-Index bestätigt unsere Wachstumsprognose vom Dezember", sagte Wohlrabe.