Nikkei und Topix auf Rekordniveau

Zum Zeitpunkt dieses Zeilen hat der Nikkei 225, das Leitbarometer der Tokioter Börse mit 225 gelisteten Unternehmen, die Marke von 35.901 Punkten überschritten – ein Stand, den er seit den 1990er Jahren nicht mehr erreicht hat. Neben der Stärke lokaler Komponenten wie Finanzunternehmen und Reedereien sowie einer robusten Exportwirtschaft profitiert der Index auch von der Hoffnung auf eine bevorstehende Zinssenkung in den USA.

Ähnliches gilt für den Topix, der die Preisbewegungen japanischer Unternehmen genauer widerspiegelt und nun über der Schwelle von 2.520 Punkten liegt – ein Niveau, das seit über 30 Jahren nicht erreicht wurde.

Während der Nikkei stark mit Technologiewerten gewichtet ist, dominieren im Topix die Industriewerte. Im Laufe des Jahres 2023 haben beide Indizes von einem wiederauflebenden Interesse internationaler Anleger an der japanischen Wirtschaft profitiert - angetrieben durch Fortschritte in der Unternehmensführung und einen schwachen Yen. Darüber berichteten wir bereits im Mai letzten Jahres. Seit Januar 2023 hat der Topix über 35% zugelegt, der Nikkei sogar mehr als 37%.

Seit Jahresbeginn verzeichnet der Topix ein Plus von 6,7%, der Nikkei von 7,2%.

Rückgang für MSCI und Shanghai A

Jenseits des Ostchinesischen Meeres herrscht eine ganz andere Stimmung. Belastet durch anhaltend schwaches Wachstum, fortwährende Probleme im Immobiliensektor, eine stagnierende Verbraucherpreisentwicklung, schwindendes Interesse internationaler Investoren und das Misstrauen der Einheimischen, zeigen die Indizes seit Wochen eine düstere Performance.

Selbst die Bemühungen Pekings, die Märkte zu beruhigen und die Wunden der Unternehmen im Immobiliensektor zu heilen, bleiben erfolglos. Globale Fonds haben sich massiv von chinesischen Aktien getrennt und sich stattdessen auf indische und japanische Unternehmen oder aufstrebende Herausforderer des Kontinents konzentriert.

An diesem Montag mussten die Marktteilnehmer eine weitere Enttäuschung hinnehmen: Die chinesische Zentralbank verzichtete auf eine erwartete Zinssenkung, was den Fall der führenden Indizes weiter beschleunigte.

Der MSCI China hat seit Januar 2023 65% eingebüßt und seit Jahresbeginn 4,4%. Der Shanghai A verlor seit seinen Höchstständen im Jahr 2023 fast 15% und seit dem 1. Januar 3%.


Unterschied in der Performance der genannten japanischen und chinesischen Indizes seit Jahresbeginn.