New York/London (Reuters) - Investoren erwarten nach dem versuchten Söldner-Aufstand in Russland Unruhe an den Devisen- und Rohstoffmärkten.

Einige erwarteten eine Flucht in US-Staatsanleihen oder den Dollar, wenn die Märkte später am Sonntag zunächst in Asien öffnen. Er rechne mit Volatilität an den Rohstoffmärkten, die empfindlich auf politische Schocks aus Russland reagierten, sagte Erik Myersson, Chefstratege für Schwellenländer bei der Bank SEB. "Wir könnten eine Bewegung bei ukrainischen Anlagen und Schwellenländern sehen, die stark von russischem Getreide abhängig sind oder fossile Brennstoffe liefern könnten", fügte er hinzu.

"Es bleibt sicherlich abzuwarten, was in den nächsten ein oder zwei Tagen passiert, aber wenn die Unsicherheit über die Führung in Russland bestehen bleibt, könnten sich die Anleger in sichere Häfen flüchten", betonte Gennadiy Goldberg, Leiter der US-Zinsstrategie bei TD Securities in New York. "Die Märkte reagieren in der Regel nicht gut auf Ereignisse, die sich entwickeln und unsicher sind", insbesondere in Bezug auf Putin und Russland, sagte Quincy Krosby, Chefstratege bei LPL Financial.

Investmentstratege Alastair Winter bei Argyll Europe sagte, die jetzige Deeskalation bedeute zwar, dass die Märkte nicht so stark ausschlagen würden wie im Fall einer Eskalation. Aber "Putin ist eindeutig geschwächt und es wird weitere Entwicklungen geben", fügte Winter hinzu. Er erwartet deshalb wie andere Anleger einen steigenden US-Dollar. Der Handelschef von Monex, Juan Perez, sagte für die zweite Jahreshälfte "eine Flucht in den Euro" voraus, "wenn sich die Streitkräfte aus der Ukraine zurückziehen, um ihr Heimatland vor einem Putsch zu schützen".

Tina Fordham, Gründerin von Fordham Global Foresight, erwartet ihrerseits zunächst keine größeren Auswirkungen des Aufstandes. "Aber die Marktteilnehmer sind sensibler geworden und sind sich eher bewusst, dass diese Zunahme der internen Spannungen in Russland zu einem Marktereignis führen könnte", sagte sie. Die Lage werde aufmerksam beobachtet werden.

(Bericht von Lananh Nguyen, Sinead Cruise, Megan Davies and Karin Strohecker; geschrieben von Andreas Rinke redigiert von Jörn Poltz.; Bearbeitet von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)