Zürich (awp) - Die gute Konjunkturlage, die fortschreitende Konsolidierung der Airline-Branche in Europa sowie der tiefere Ölpreis haben der Airline Swiss ein gutes Jahr 2017 beschert. Entsprechend befindet sich die Fluggesellschaft aktuell "im Höhenflug", wie Swiss-Kommerzchef Markus Binkert im Interview mit der aktuellen Ausgabe der "Handelszeitung" (HaZ) sagt.

"Seit Bestehen von Swiss ist dies sicherlich eines der besten Ergebnisse", so der Manager. Zudem sagt Binkert: "Der Durchschnittsertrag pro Passagier war in den vergangenen Jahren in Europa rückläufig. Auf der Kurzstrecke resultierte ein Minus pro Jahr von bis zu 7%." 2017 habe man den Rückgang allerdings stoppen können. Konkrete Geschäftszahlen meldet die Fluggesellschaft allerdings erst im März.

Auch zur Kritik, dass Lufthansa und Swiss vor allem durch die Insolvenz von Air Berlin profitierten, äusserte sich Binkert. Das Ende von Air Berlin habe sich "zwar positiv ausgewirkt für Swiss, jedoch wird dieser Effekt in der Öffentlichkeit überschätzt. Wir hatten schon seit Anfang 2017 einen guten Lauf."

"PREISGESTALTUNG HAT SICH NICHT VERÄNDERT"

Die Intensität der Kritik habe ihn überrascht, "denn unsere Preisgestaltung hat sich nicht verändert. Aber wenn kurzfristig bis zu 60'000 Sitzplätze am Tag bei Air Berlin wegfallen, sind die günstigen Angebote durch die weggefallenen Kapazitäten naturgemäss schneller verkauft."

Man habe ab Zürich das Angebot nach Düsseldorf und Berlin aufgestockt, sogar Langstreckenflieger eingesetzt, um die weggefallenen Kapazitäten auszugleichen, so Binkert weiter. Mittlerweile hat sich die Lage aber wieder normalisiert.

Grundsätzlich gelte für die Algorithmen, die die Preise der Flugtickets bestimmen, das Konzept von Angebot und Nachfrage. Dabei setze man eine Preisstruktur, die für jeden Flug unterschiedlich ausfällt. Für sehr beliebte Flüge passe man "die Verfügbarkeit von Buchungsklassen an". Dabei gebe es allerdings "Millionen verschiedener Preise und Konstellationen".

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